Archiv der Kategorie: Allgemein

European Homecare – Misshandlungen, Lohndumping, Union-Busting und fette Gewinne – eine Chronik

Die Landesaufnahmebehörde (LAB) in der Sedanstraße in Osnabrück hat seit dem 01.01.21 eine neue Leitung. Der private „Sozial“-dienstleister European Homecare (EHC) aus Essen übernimmt die Verwaltung der Landesaufnahmebehörde anstelle der Diakonie.
Im Zuge der unsäglichen Debatte der 1990er Jahre um die sog. „Asylschwemme“ eröffnete das Essener Unternehmen zahlreiche neue Geflüchtetenunterkünfte, v.a. in den östlichen Bundesländern. Die Produktpalette dieses profitorientierten Unternehmens beinhaltet die Verwaltung und das Management von Geflüchtetenunterkünften, soziale und psychosoziale Betreuung von eingereisten Personen, Betreuung von Menschen in der Abschiebehaftanstalt Büren und die Verpflegung und Sicherheitsdienstleistungen in den Unterkünften.
Mittlerweile ist dieses Unternehmen der größte Betreiber in Deutschland und verwaltet über 80 Geflüchteten- und Wohnungslosenunterkünfte im ganzen Bundesgebiet, sowie im europäischen Ausland. Die Firma wirbt bis heute mit dem Slogan: „Wirtschaftlichkeit und Soziales dürfen sich nicht ausschließen“. Weiterlesen

Offener Brief an den Stadtrat Osnabrück initiiert von No Lager Osnabrück und mit Unterstützung von Exil e.V.

Schutzmaßnahmen für Alle und zwar sofort!
[Der gesamte offene Brief kann hier eingesehen werden]
Am heutigen Tag wurde ein offener Brief an die Mitglieder des Rates der Stadt Osnabrück
verschickt. Gefordert werden schutzschaffende Maßnahmen für Geflüchtete,
Obdachlose und schutzbedürftige Frauen und Kinder in der Coronakrise. Initiiert
wurde der Brief von der antirassistisch arbeitenden Gruppe No Lager Osnabrück, die
sich seit Jahren gegen Abschiebungen einsetzt. Unterstützt wurde der Brief von Exil
e.V. und weiteren Osnabrücker Organisationen.
Auf Grund der Coronakrise wird überall zur Solidarität und Rücksichtnahme aufgerufen.
Sei es die Rücksicht auf Risikogruppen oder das Verständnis für die mitunter
extrem restriktiven Eingriffe in die Grundrechte von uns allen. Viele Menschen stellen
sich gerade ganz existenzielle Fragen.
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Translation for All – Rechtswörterbuch

Translation For All hat ein Rechtswörterbuch auf verschiedenen Sprachen zum Download bereitgestellt.
In dem Wörterbuch werden verschiedenen Begriffe des Asyl- und Aufenthaltsrechts auf verschiedenen Sprachen erklärt. Das Wörterbuch wurde in mehrjähriger Arbeit von Jura-Studierenden und Dolmetscher*innen erstellt.
http://translationforall.blogsport.eu/rechtswoerterbuch/
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Translation for all published its legal-terms-glosary online to download.
Many terms of the asylum and residency law are explained in various languages. The gloassary was created over a couple of years by students of law as well as translators.
http://translationforall.blogsport.eu/rechtswoerterbuch/

Forderungen aus der Unterkunft Sedanstraße

+ english below +
Beschwerden und Forderungen erhoben von Geflüchteten aus der Unterkunft Sedanstr., Osnabrück
Zur Kenntnis an
den Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück
den Leiter der Diakonie in der Unterkunft Sedanstr.
An die großzügigen Bürgerinnen und Bürger der Satdt Osnabrück
Wir sind Geflüchtete aus der Unterkunft Sedanstr. und wir haben unsere drängenden Forderungen in einer von uns selbst ausgehenden Initiative formuliert. Diese Forderungen beziehen sich auf die gravierenden Probleme, welche die Qualität unseres Lebens beeinträchtigen und welche die Folge eines konkreten Drucks sind, der unser Schicksal und unsere Zukunft betrifft.
Infolge des EU-Beschlusses, unser Asylverfahren nicht in Deutschland zu eröffnen und uns statt dessen in das Land des Ersteintritts in die EU abzuschieben, liegt eine schwere Last auf vielen von uns. Wir leben in einem Zustand ständigerAngst vor der Abschiebung. Unsicherheit und Panik verursachen psychische Krisen uund führen in vielen Fällen zu chronischen Depressionen. Viele Geflüchtete flüchten sich in Alkohol und Drogen, um über ihr zerstörtes Leben nicht nachdenken zu müssen.
Die Situation wird verschlimmert durch die Art und Weise, in der die Abschiebungen durchgeführt werden. Vielfach verletzt die Polizei das Grundrecht auf Privatsphäre, wenn die Türen zu unseren Räumen verschlossen sind. Sie kommen meistens in der Nacht und niemand von uns kann ruhig schlafen. Sie klopfen an die Tür, und wenn keine Antwort kommt brechen sie die Tür auf. Geflüchtete werden ins Büro gerufen und im Hinterraum wartet die Polizei auf sie. Die Polizei durchsucht die Waschräume und sie kommen während des Frühstücks. Oder es wird gesagt, wir hätten Post bekommen und statt dessen ist es die Polizei. Wir leben in ständiger Angst, in Stress und Unsicherheit.
Die Amtsträger der Stadt, und die Verwaltung der Diakonie haben die Pflicht und Verantwortung, die Öffentlichkeit über die Zustände in den Unterkünften zu informieren. Dazu gehören all die negativen Folgen des Dublin Abkommens. Dieses Abkommen verursacht immmens hohe Kosten und Verwaltungsaufwand. Heraus kommt Angst und Schrecken für die Geflüchteten. 90% des Schadens und des Leidens der Geflüchteten in der Unterkunft Sedanstr. sind durch dieses Dublin-Abkommen verursacht.
Wir fordern:

  • unsere Beschwerden aufzunehmen und die negativen Folgen des Dublin-Abkommens bekannt zu machen,
  • unsere Menschenrechte zu achten, insbesondere das Recht auf Privatheit und das Recht auf Schlafenlassen in der Nacht,
  • an höchster Stelle Einfluss zu nehmen, die gewaltsamen Methoden der Abschiebung zu überdenken und die Würde und die natürlichen Rechte der Geflüchteten zu respektieren.

Respektiert unser Recht auf Privatsphäre
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Dinner to Meet

Comrades,
If you are interested in getting to know our Group, feel free to come along! On this evening, we want to schare our experiences in the fight against deportations, and then come into conversation with you. We look forward to get to know your experiences, ideas and your motivation to be part of No Lager. Afterwards
there will be something delicious to eat. Let´s eat together and get to know each other in a cozy way. Weiterlesen

Speech: "We'll come united" Demo in Berlin 16.09.17

+++ deutsch unten +++
One of the two speeches at We’ll come united – Antiracist Parade + CommUNITY-Carnival in Berlin:
Speech from The executive committee of Sudanese Refugees in Ickerweg
https://scontent-ams3-1.xx.fbcdn.net/v/t31.0-8/21688300_1311433458966400_3708996642171828628_o.jpg?oh=e68b181ba3f78af3100df1635701222f&oe=5A7D644AFrom the bottom of weakness, loneliness and fear, few of new comers to Ickerweg camp in Osnabrück came together early April this year. The common motivation between them was an urge to Step out of Negative and Passive stand to ACT in togetherness, to intervene our destiny, to SHAPE it. This birth stage was fostered by a group of Activists from “No Lager Osnabrück” and “Solidarity city Osnabrück” in a very Proactive approach of empowering Refugees them self to involve in Resistance and develop their own structures an methods of engagement.
We chose with no route the sea and the boats of death, in the middle of the annoyed sea, we Stick to hope of dignified life in the north. We thought that when we cross the aggressive waters of the Mediterranean we will land on The “Promised Land” which will save everyone life.
We did not know that we would face the monster of the laws, cement and bureaucracy. We burned our fingers bye our fingers to escape the fingerprints ghosts, expulsion and forced deportation.
The fear of police and discharge has become the distinctive feature of our days in Europe „The Promised Land“. We live an illegal life, which we did not think before that we, as human beings could be illegal. We live in assembly camps, as we were in the chicken coop, the foxes of the enforced deportation hunt us one by one.
We applied for a new Asylum to the forests, nights and the train station to hide from the ghosts of the police and deportation. Our lives future became like the jump in the dark.
With the great solidarity from our supports in No Lager we discovered the secret of the whistle. The whistle of self-organization, and team action. It became like our symbol of resistance to deportation.
By Whistles we managed to stop the foxes enforced deportation from our chicken coop, for more than three months we work in a night shifts to protect our dreams of a simple life and decent no more and no less.
We are growing up our Block team to a structured Executive committee with strategies, plans and self-managed functions of Day to Day issues at Camp, we addressing wider broad of our issues, opening dialogue with authorities and networking with Same-interest organizations like Solidarity city movement, and moving between camps to spread the resistance virus , we will make a change only if we stand together.
In 12th of September we celebrated 100 days of Free Camp from Police oppression, NO-Deportation and successfully stooping 3 attempts of Deportation, we celebrated 100 Days of Night Shifts guarded by Hope and Whistles.
We are glad to come today United, to speak our voice loud against Dublin agreement, against Racism, sexism and homo/trans-phobia. We’ll come united to tell our narrative, the narrative of human struggle to be „legal“ and to live a dignified life on this earth.
Die deutsche Version der Rede bei We’ll come united – Antiracist Parade + CommUNITY-Carnival:
Rede des Exekutivkomitees der sudanesischen Geflüchteten im Ickerweg
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38 + X verhinderte Abschiebungen in Osnabrück!!!

In den frühen Morgenstunden des 6. Juni 2017 haben die Bewohner*innen der ehemaligen Limbergkaserne im Ickerweg erneut friedlich und erfolgreich eine Abschiebung verhindert!
Die Polizei kam mit vier Autos und 16 Beamt*innen zu der Massenunterkunft in der Dodesheide, nachdem eine Abschiebung in einem anderen Heim in Osnabrück vollzogen wurde. Doch vergeblich: Die Bewohner*innen der Limbergkaserne waren vorbereitet!

Trotz des ungewöhnlich großen Aufgebots hat es die Polizei und die Ausländerbehörde nicht auf das Gelände geschafft. Das Tor und auch ein zweiter Weg, über den die Polizei versuchte sich Zugang zu verschaffen, wurden blockiert und blieben es auch!
200 Menschen haben erneut gemeinsam gegen die Abschiebung gesungen, getrommelt und getrillert! Die Bewohner*innen haben damit wieder klare Stellung bezogen gegen jede Abschiebungen und für ein Leben in dem Freund*innen nicht einfach aus ihrem Umfeld gerissen werden sondern selbst entscheiden, wann sie gehen und wann sie bleiben!
Zusammen! Solidarisch! Mit Vielen! Gegen jede Abschiebung aus Osnabrück und überall!
#SommerderSolidarität

PM: Sammelabschiebung aus dem Lager Ickerweg erfolgreich verhindert!

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, den 31. Mai 2017, haben mehr als hundert Bewohner*innen der Massenunterkunft Ickerweg in der Dodesheide eine Abschiebung von mehreren Personen selbstorganisiert und friedlich verhindert.
Zwei Polizeiautos sowie ein Transporter der Ausländerbehörde kamen um ca. vier Uhr nachts auf das Gelände der zur Massenunterkunft für Geflüchtete umfunktionierten ehemaligen Militärkaserne am Limberg.
Seitdem Abschiebungen nicht mehr angekündigt werden, werden betroffene Personen mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, wenn sich die Beamt*innen Zugang zu ihrem Zuhause verschaffen. In diesem Fall waren die Bewohner*innen jedoch vorbereitet und warnten sich gegenseitig mit Trillerpfeifen vor der drohenden Abschiebung. Innerhalb von kurzer Zeit waren ca. 150 Menschen auf den Beinen. Sie versammelten sich vor den Häusern, um gemeinsam, entschlossen, lautstark aber friedlich gegen die eingedrungende Polizei und die anstehenden Abschiebungen zu protestieren. Dabei wurde auf arabisch und englisch gesungen und die Polizei aufgefordert das Gelände zu verlassen. Die Beamt*innen schienen davon überrascht zu sein und einer der Beamten zog seine Dienstwaffe, während die Polizisten zu ihren Autos zurückgingen. Die Polizeiautos verließen das Gelände der Unterkunft anschließend in Richtung Zufahrtsstraße und warteten auf Verstärkung. Die Protestierenden schlossen währenddessen das Tor. Nach einiger Zeit zog die Polizei und die Ausländerbehörde unverrichteter Dinge ab. Am Folgetag kamen sowohl Zivilpolizist*innen, als auch hochrangige Beamt*innen in das Lager, observierten das Gelände und machten Fotos. Am Donnerstag kreiste ein Polizeihelikopter in niedriger Höhe über dem Gelände.
Die Unterkunft hat in den vergangenen Wochen bereits für Schlagzeilen gesorgt. Anlass war das verschlossene Zufahrtstor, welches einem Krankenwagen während eines Rettungseinsatzes den Weg versperrte (siehe http://nolageros.blogsport.eu/files/2017/…/pm-17.05.2017.pdf und https://www.noz.de/…/fluechtlinge-am-osnabruecker-limberg-f…).
Die Unterbringungsbedingungen vermitteln den Bewohner*innen das Gefühl, isoliert und fernab der Stadt in einem Gefängnis zu leben. In diesen unmenschlichen Bedingungen ist jegliche gesellschaftliche Teilhabe nahezu unmöglich. Die räumliche und soziale Isolation macht diese Menschen in der Stadt unsichtbar. Hinzu kommt der konstante psychische Stress, ausgelöst durch die tagtägliche Angst vor Abschiebungen.
Schon Anfang diesen Jahres wurde der Versuch einer friedlichen Abschiebeverhinderung der Bewohner*innen der Unterkunft Nordhotel in Osnabrück von der Polizei gewaltsam unter Einsatz von Pfefferspray beendet (siehe http://nolageros.blogsport.eu/…/abschiebung-zweier-gefluec…/).
Nun befürchten auch die Menschen in der Unterkunft im Ickerweg Repression und Polizeigewalt. Wie wird die Polizei reagieren, wenn es weiterhin zu Protesten gegen Abschiebungsversuche kommt? Mit überzogener Gewalt, wie in Nürnberg, wo der Protest von 300 Berufsschüler*innen gegen die Abschiebung ihres Mitschülers gewaltsam beendet wurde? Wenn die Beamten bei friedlichen Protesten aus Überforderung bereits mit ihrer Waffe drohen, werden sie beim nächsten Mal wieder Gewalt anwenden?
Aufgrund der zunehmenden Zahl von Abschiebebescheiden rechnen die Bewohner*innen des Ickerwegs außerdem mit häufigeren Abschiebungen. Davon wollen sie sich jedoch nicht einschüchtern lassen. No Lager zeigt sich solidarisch mit den Menschen im Ickerweg und gemeinsam werden wir weiterhin friedlich gegen Abschiebungen protestieren und Polizeigewalt und Repression an die Öffentlichkeit bringen. Diese Abschiebeverhinderung knüpft an die 37 erfolgreichen Blockaden von Abschiebungen in den Jahren 2014 und 2015 in Osnabrück an. Das ist der Beginn eines neuen Sommers der Solidarität!
Wir fordern:
Keine Abschiebungen! Keine Polizeigewalt! Nicht in Osnabrück und nirgendwo!

Wir wollen eine solidarische Friedensstadt und keine Abschiebestadt!
Die Bewohner*innen des Ickerwegs und No Lager Osnabrück

Pressemitteilung: Sammelabschiebung aus dem Lager am Ickerweg erfolgreich verhindert!

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, den 31. Mai 2017, haben mehr als hundert Bewohner*innen der Massenunterkunft Ickerweg in der Dodesheide eine Abschiebung von mehreren Personen selbstorganisiert und friedlich verhindert.
Zwei Polizeiautos sowie ein Transporter der Ausländerbehörde kamen um ca. vier Uhr nachts auf das Gelände der zur Massenunterkunft für Geflüchtete umfunktionierten ehemaligen Militärkaserne am Limberg. Seitdem Abschiebungen nicht mehr angekündigt werden, werden betroffene Personen mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, wenn sich die Beamt*innen Zugang zu ihrem Zuhause verschaffen. In diesem Fall waren die Bewohner*innen jedoch vorbereitet und warnten sich gegenseitig mit Trillerpfeifen vor der drohenden Abschiebung. Innerhalb von kurzer Zeit waren ca. 150 Menschen auf den Beinen. Sie versammelten sich vor den Häusern, um gemeinsam, entschlossen, lautstark aber friedlich gegen die eingedrungende Polizei und die anstehenden Abschiebungen zu protestieren. Dabei wurde auf arabisch und englisch gesungen und die Polizei aufgefordert das Gelände zu verlassen. Die Beamt*innen schienen davon überrascht zu sein und einer der Beamten zog seine Dienstwaffe, während die Polizisten zu ihren Autos zurückgingen. Die Polizeiautos verließen das Gelände der Unterkunft anschließend in Richtung Zufahrtsstraße und warteten auf Verstärkung. Die Protestierenden schlossen währenddessen das Tor. Nach einiger Zeit zog die Polizei und die Ausländerbehörde unverrichteter Dinge ab. Am Folgetag kamen sowohl Zivilpolizist*innen, als auch hochrangige Beamt*innen in das Lager, observierten das Gelände und machten Fotos. Am Donnerstag kreiste ein Polizeihelikopter in niedriger Höhe über dem Gelände.
Die Unterkunft hat in den vergangenen Wochen bereits für Schlagzeilen gesorgt. Anlass war das verschlossene Zufahrtstor, welches einem Krankenwagen während eines Rettungseinsatzes den Weg versperrte (siehe https://nolageros.noblogs.org/files/2017/05/pm-17.05.2017.pdf und https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/902275/fluechtlinge-am-osnabruecker-limberg-fuehlen-sich-wie-im-gefaengnis#gallery&0&0&902275). Die Unterbringungsbedingungen vermitteln den Bewohner*innen das Gefühl, isoliert und fernab der Stadt in einem Gefängnis zu leben. In diesen unmenschlichen Bedingungen ist jegliche gesellschaftliche Teilhabe nahezu unmöglich. Die räumliche und soziale Isolation macht diese Menschen in der Stadt unsichtbar. Hinzu kommt der konstante psychische Stress, ausgelöst durch die tagtägliche Angst vor Abschiebungen.
Schon Anfang diesen Jahres wurde der Versuch einer friedlichen Abschiebeverhinderung der Bewohner*innen der Unterkunft Nordhotel in Osnabrück von der Polizei gewaltsam unter Einsatz von Pfefferspray beendet (siehe http://nolageros.blogsport.eu/2017/01/05/abschiebung-zweier-gefluechteter-aus-osnabrueck-trotz-protest-aus-der-zivilbevoelkerung-gewaltsam-durchgesetzt/). Nun befürchten auch die Menschen in der Unterkunft im Ickerweg Repression und Polizeigewalt. Wie wird die Polizei reagieren, wenn es weiterhin zu Protesten gegen Abschiebungsversuche kommt? Mit überzogener Gewalt, wie in Nürnberg, wo der Protest von 300 Berufsschüler*innen gegen die Abschiebung ihres Mitschülers gewaltsam beendet wurde? Wenn die Beamten bei friedlichen Protesten aus Überforderung bereits mit ihrer Waffe drohen, werden sie beim nächsten Mal wieder Gewalt anwenden?
Aufgrund der zunehmenden Zahl von Abschiebebescheiden rechnen die Bewohner*innen des Ickerwegs außerdem mit häufigeren Abschiebungen. Davon wollen sie sich jedoch nicht einschüchtern lassen. No Lager zeigt sich solidarisch mit den Menschen im Ickerweg und gemeinsam werden wir weiterhin friedlich gegen Abschiebungen protestieren und Polizeigewalt und Repression an die Öffentlichkeit bringen. Diese Abschiebeverhinderung knüpft an die 37 erfolgreichen Blockaden von Abschiebungen in den Jahren 2014 und 2015 in Osnabrück an. Das ist der Beginn eines neuen Sommers der Solidarität!
Wir fordern: Keine Abschiebungen! Keine Polizeigewalt! Nicht in Osnabrück und nirgendwo!
Wir wollen eine solidarische Friedensstadt und keine Abschiebestadt!
Die Bewohner*innen des Ickerwegs und No Lager Osnabrück

Sommer der Solidarität

Wir eröffnen den Sommer der Solidarität
Begeistert von dem Mut der Berufsschüler:innen in Nürnberg, wollen wir zum einen unseren  Dank aussprechen, dass ihr die Scheiße, die momentan in diesem Land abgeht, nicht mittragen wollt. Außerdem wollen wir euch danken, dass ihr uns dazu inspiriert habt, endlich etwas längst Fälliges zu thematisieren: Praktische Solidarität.
Wir haben die letzten Jahre dabei zuschauen müssen, wie eine Asyl(un)rechtsverschärfung die nächste gejagt hat und wie Menschenrechte in Deutschland zum Willkürakt werden.
Wir möchten alle ermutigen, sich gegen die rassistische Kackscheiße namens Abschiebung zu stellen und zwar nicht nur mental sondern aktiv. Wir stehen zusammen und wir sind viele!

Auf ner Skala von geht gar nicht klar bis geht sowas von nicht klar, geht die Polizei in Nürnberg halt überhaupt nicht klar!
Auch in Osnabrück passieren seit Jahren regelmäßig Abschiebungen, von denen in den Jahren 2013 bis 2015 zumindest 37 Abschiebungen von einem breiten solidarischen Netzwerk verhindert werden konnten.
Doch auch hier geht der Kampf weiter und wir stehen Seite an Seite in Solidarität mit von Abschiebungen betroffenen und bedrohten Menschen sowie mit allen Solidarischen und Verbündeten, die sich den Repressionen und Strukturen, die uns spalten, uns kontrollieren und unsere Freiheit nehmen wollen, entschieden entgegenstellen.
Vorgestern haben sich über hundert Menschen in einem Lager am Rand Osnabrücks selbstorganisiert zusammengeschlossen und eine Abschiebung von ca. neun Personen verhindert.
Polizei und Behörden können uns mal – und eine krasse Polizeigewalt, wie sie in Nürnberg passiert ist, werden wir nicht hinnehmen!
Wir werden nicht aufgeben, uns nicht unterkriegen lassen. Denn: Solidarität ist unsere Waffe!
Gegen jede Abschiebung. Gegen jeden Abschiebeknast. Für Bewegungsfreiheit und das Recht zu bleiben und zu gehen!
Solidarische Grüße No Lager Osnabrück
spread the idea: #SommerderSolidarität