Archiv für den Monat: Juli 2012

PM: Flüchtlinge und Asylsuchende sind in der medizinischen Versorgung strukturell benachteiligt und diskriminiert.

Pressemitteilung vom Caritasverband, Exil Verein, Ökumenische
Netzwerk „Asyl in der Kirche“ zur medizinischen Versorgung der Menschen im Lager Bramsche-Hesepe anlässlich der aktuellen Debatte und einem Zeitungsartikel vom 20.07.2012 in der NOZ.

Osnabrück, den 20.07.2012
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V., der Verein Exil und das Ökumenische
Netzwerk „Asyl in der Kirche“ in der Region Osnabrück engagieren sich seit vielen Jahren in
der Asyl- und Flüchtlingsberatung.
Das Engagement der Ärzteschaft wird keinesfalls in Zweifel gezogen.
Die ungerechte Behandlung liegt nicht in ihrer Hand, diese ist im geltenden
Asylbewerberleistungsgesetz begründet.
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„Abschiebungen sind zum Kotzen“ – Charter-Abschiebe-Flughafen Düsseldorf in Protestzone verwandelt . .

Rund 800 Menschen beteiligten sich am Samstag, dem 21. Juli 2012, an Kundgebungen und Demonstrationen gegen Abschiebungen am und im Düsseldorfer Flughafen. Nach dem Auftakt am Bahnhof des Flughafens mit Redebeiträgen von The Voice Refugee Forum und von Jugendliche ohne Grenzen setzte sich der Zug Richtung Terminal in Bewegung. Auf dem Weg gab es zunächst eine Zwischenkundgebung bei Gate Gourmet und Klüh zur Ausbeutung und zum Widerstand vor allem migrantischer Beschäftigter bei diesen Servicefirmen. Zweite Station war das berüchtigte Tor 36 und der dahinterliegende Gebäudekomplex des Gate F, denn hier werden die regelmäßigen Charterabschiebungen organisiert, von denen in erster Linie Roma-Familien betroffen sind. Zwei Aktivistinnen aus Roma-Initiativen bekamen langen Applaus für eine beeindruckende Rede, in der sie dieses Unrecht anprangerten und verstärkten Widerstand ankündigten. Das Netzwerk Abschiebestopp griff diesen Faden auf und kritisierte zudem die Rolle von Air-Berlin als Profiteur im Abschiebegeschäft. Anschließend erreichte die Demonstration das Terminal und obwohl der großangelegte und restriktive Polizeieinsatz laut Auflage nicht mehr als 300 AbschiebegegnerInnen den Zugang in die Abfluggebäude gestatten wollte, kamen letztlich ca. 600 Protestierende kurzzeitig im Innern zu einer lautstarken und stimmungsvollen Demonstration zusammen.
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Soli-Demo in Münster am 14. Juli um 14 Uhr

Die Gruppe grenzfrei ruft zu einer „Solidarität mit allen kämpfenden Flüchtlingen“-Demo am 14. Juli um 14 Uhr vor dem Stadthaus 1 (Klemensstraße) in Münster auf.
Die antirassistischen Demonstration wird in Solidarität mit den kämpfenden Flüchtlingen in Osnabrück / Bramsche, Würzburg und überall stattfinden.
Mehr Infos unter http://www.grenzfrei.org/ oder https://www.facebook.com/events/467708803240358/

Hier der vollständige Demoaufruf:

„Solidarität mit allen kämpfenden Flüchtlingen“

Am Dienstag dieser Woche haben Flüchtlinge und solidarische Gruppen unter dem Motto „Lieber im Zelt als im Lager“ auf dem Schlossplatz in Osnabrück ein Protestcamp errichtet. Die Flüchtlinge aus dem Lager Bramsche protestieren damit einmal mehr gegen die rassistische, menschenverachtende Behandlung von Asylsuchenden in Deutschland und Europa. Schon seit Jahren kämpfen sie gegen untragbare Zustände in diesem Lager: Leben in Isolation, geprägt von Fremdbestimmung und Ausgrenzung. Keine eigenen Zimmer, immer das gleiche Essen zur gleichen Zeit, schlechte bis keine medizinische Versorgung zusätzlich zu den Problemen, mit denen Flüchtlinge in Deutschland Tag für Tag durch Sondergesetzgebung konfrontiert sind.
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Solidaritätserklärungen für die Flüchtlinge in Bramsche/Hesepe

Solidaritätserklärungen:
grenzfrei Münster (http://www.grenzfrei.org/)
Solidarität mit allen kämpfenden Flüchtlingen

Die Stipendiatengruppe der Hans Böckler Stiftung in Osnabrück
Solidaritätserklärung mit den Flüchtlingen des Lagers Bramsche-Hesepe der Hans Böckler Stipendiatengruppe Osnabrück

GAPP Hamburg (Gruppe für antirassistische Praxis und Positionierung)
Solidarität mit den Protestierenden aus dem Lager Hesepe

33 Studierende des Masterstudiengangs „Internationale Migration und interkulturelle Beziehungen“ Osnabrück: IMIB Solidaritätserklärung

 

Streikenden iranischen Flüchtlinge in Regensburg
Solidarity greetings from the iranian refugees strike in Regensburg. More Infos and contact: http://strikeregensburg.wordpress.com/

Unterstützung von:
DIE LINKE, Fraktion niedersächischer Landtag
Flüchtlinge müssen endlich dezentral untergebracht werden

BÜNDNIS 90/Die Grünen, Fraktion Niedersachen
GRÜNE unterstützen Flüchtlingsprotest auf Osnabrücker Universitätsgelände

Außerdem bedanken wir uns bei den vielen Einzelperson und (regionalen) Gruppen für ihre Unterstützung und Solidarität!

Pressespiegel zur Besetzung

NDR:
Video: Flüchtlinge protestieren im Schlossgarten

Neue Osnabrücker Zeitung:
Asylbewerber aus Bramsche-Hesepe protestieren im Osnabrücker Schlossgarten
Protestierende Asylbewerber aus Bramsche-Hesepe verlassen Donnerstag den Schlossgarten

OS-Radio:
Flüchtlinge aus dem Lager Bramsche-Hesepe protestieren in Osnabrück
Flüchtlinge protestieren weiter in Osnabrück

Mindener Tageblatt:
Protest gegen Abschiebelager

Bild („Zeitung“):
Protestcamp in Osnabrück gegen Flüchtlingslager

(noch unvollständig, wird weiter aktualisiert)

Flüchtlinge besezten Schlossgarten in Osnabrück

Osnabrück – 10.07.2012

Lieber im Zelt als im Lager!

13:00: Flüchtlinge aus dem Abschiebelager Bramsche-

Hesepe eröffnen Protestcamp im Schlossgarten

16:00: Pressekonferenz im Protestcamp!

Seit der Inbetriebnahme des Abschiebelagers Bramsche-Hesepe im Jahr 2000, wo an die 600 Menschen untergebracht sind, gab es immer wieder Flüchtlings-Proteste für dessen Schließung. Erst letzte Woche demonstrierten 50 Personen im Lager aus Solidarität mit dem afghanischen Asylbewerber Vahid Farouz, dessen Asylantrag abgelehnt wurde und gegen die dortigen Lebensbedingungen. Um Kontakt zur Osnabrücker Bevölkerung herzustellen und zumindest zeitweilig die Isolation zu durchbrechen, haben MigrantInnen und AktivistInnen ein Protestcamp im Osnabrücker Schlossgarten eröffnet. Alle sind eingeladen sich zu informieren und die Forderungen der MigrantInnen zu diskutieren. Wer auch immer sich auf die Flucht oder Wanderung begibt hat Gründe, ob politische Verfolgung, wirtschaftliche Not, gesellschaftliche Unterdrückung o.ä. Die Verantwortung der westlichen Industriestaaten für den Zustand der Welt ist nicht zu leugnen. Globale Ungerechtigkeit muss überwunden und Würde und (Bewegungs)Freiheit für Alle Menschen muss erkämpft werden!

FORDERUNGEN an LAGERLEITUNG und POLITIK und GESELLSCHAFT:

  1. Freie Wahl der Verpflegung, eigene Kochmöglichkeiten im Lager!
  2. Ausreichende medizinische Versorgung, freie Arztwahl!
  3. Zugang der Kinder zu Kindergärten und Schulen außerhalb des Lagers!
  4. Normale soziale Sicherung statt 40 Euro Taschengeld pro Monat!
  5. Arbeitserlaubnis außerhalb des Lagers statt 1 Euro-Jobs im Lager!
  6. Bewegungsfreiheit über die Grenzen von Landkreis/Bundesland hinaus!
  7. Auflösung aller Flüchtlingslager, Wohnungen für MigrantInnen!
  8. Anerkennung von Armut, Krankheit und geschlechtlicher Unterdrückung als Asylgrund!
  9. Verwirklichung einer längst möglichen Welt, in der der alle Menschen nach ihren Fähigkeiten mitwirken und nach ihren Bedürfnissen leben können!

Rat der Flüchtlinge im Abschiebelager Bramsche-Hesepe

fluechtlingebramsche@yahoo.de

No Lager! Antirassistische Gruppe aus Osnabrück

nolagerosnabrueck@yahoo.de

Solidaritätserklärung von grenzfrei Münster

Solidaritätserklärung mit Vahid Firouz und allen
Opfern von institutionellem Rassismus

Am 24. Juni 2012 beging Vahid Firouz im Lager Bramsche-Hesepe
einen Selbstmordversuch. Er lebt seit zehn Monaten in diesem Lager, sein Asylgesuch wurde bereits zwei Mal abgelehnt.

Das Lager Bramsche-Hesepe besteht seit dem Jahr 2000. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen die Unterbringung im Lager, gegen das schlechte Essen, die mangelnde medizinische Versorgung, die Isolation, etc. Ein menschenwürdiges Leben ist unter diesen Bedingungen der Unterdrückung und Fremdbestimmung nicht möglich. Das treibt Menschen in die Verzweiflung. Lager sind Ausdruck politisch gewollter Ausgrenzung und Unterdrückung von Flüchtlingen. Lager machen krank!

Wir, von der Gruppe grenzfrei Münster, erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit Vahid Firouz und allen Opfern von institutionellem Rassismus, sowie ihren Protesten. Der Selbstmordversuch von Vahid Firouz zeigt einmal mehr, dass die menschenverachtende Asyl- und Grenzpolitik Deutschlands und der EU Menschenleben zerstört – darüber sind wir bestürzt und wütend!

Das Lager muss weg, jetzt sofort!
Euer Kampf ist unser Kampf!

No border, no nation!
Bewegungsfreiheit für alle!

http://www.grenzfrei.org/