Archiv für den Monat: Juni 2012

Selbstmordversuch im Lager Hesepe

Am Sonntag, den 24. Juni 2012, versuchte der 24jährige afghanische Flüchtling Vahid Firouz sich in dem Füchtlingslager Bramsche-Hespe das Leben zu nehmen. Seitdem befindet er sich im Ameos-Klinikum, Knollstraße 31, in Osnabrück. Aus diesem Anlass und gegen die Isolation und die Diskriminierung des Lagers gab es mehere Demonstrationen im Lager. Weitere Infos folgen..

26.06. Vortag über Migrationspolitik in Osnabrück

Vortrag und Diskussion mit
Fabian Georgi (reflect!/Institut für
Sozialforschung, Frankfurt am Main)

Osnabrück: Dienstag, 26. Juni 2012, 18:30 Uhr
Universität, Seminarstr. 20 (EW-Gebäude)
Raum 15/131

Zur Kritik der Migrationspolitik – Noborder und Kritische Theorie

Seit Jahrzehnten verschärfen die Industriestaaten des Globalen Nordens
ihre Migrationskontrollen. Tausende von Toten fordert ihr unerklärter
Krieg gegen Flüchtlinge und Wanderarbeiter_innen Jahr für
Jahr. Obgleich es ihnen nicht gelingt, die subalterne Mobilität zu stoppen,
illegalisieren und entrechten sie Millionen. Sie überziehen die
Erde mit Visaregimen, Abschiebeknästen und biometrischen Kontrollen
und sie träumen davon, menschliche Mobilität zu ,managen‘.
Scheinbar konsequenzlos nehmen sie die tödlichen Folgen in Kauf.
Der gedankenlose Eifer mit dem sie dies tun, irritiert und verstört.
Seit Jahrzehnten kritisieren nicht nur linksliberale NGOs und Wissenschaftler_
innen diese Politik im Namen von Flüchtlingsschutz und Menschenrechten.
Dabei affirmieren sie Migrationskontrollen als grundsätzlich
legitim. Sie fordern, die Kontrollen mit Geist und Buchstaben
der Menschenrechte in Übereinstimmung zu bringen. Doch ihre „sentimental
humanitäre Sprache“, so formulierte schon Hannah Arendt polemisch,
unterscheidet „sich oft nur um ein geringes von den Broschüren
der Tierschutzvereine“. Migrantische Basisorganisationen und antirassistische
Gruppen kritisieren radikaler. Sie fordern „Papiere für
Alle“ und „No Border! No Nation!“. Im Gegensatz zur Forderung nach
„Flüchtlingsschutz“ stellen sie Migrationskontrollen grundlegend in
Frage. Ihr Ziel ist die Abschaffung nationalstaatlicher Grenzen, globale
Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte für alle überall.
Was diese Forderungen genau bedeuten, ist innerhalb der antirassistischen
Bewegung umstritten – und oft wohl auch unklar. Wie kann man
sich eine „Welt ohne Grenzen“ vorstellen? Wie begründet man dieses
Ziel gegen die unweigerliche Ablehnung? In welchem Verhältnis steht
der linksliberale Appell an Menschen- und Flüchtlingsrechte zur NoBorder-
Kritik? Wie hängen Migrationskontrollen und Kapitalismus zusammen
und wie somit die Kämpfe gegen sie? Der Vortrag nimmt die Kritische
Theorie der Frankfurter Schule zum Ausgangspunkt, um sich Antworten
auf diese Fragen zu nähern.
Zudem wird es Informationen zum Noborder-Camp in Köln/ Düsseldorf
geben (13.-22. Juli 2012).

Gleiche Veranstaltung in Münster am
Mi. 27. Juni 2012, 19:30 Uhr
Paul-Gerhardt-Haus (Eisenbahnstr./Friedrichstr. 10)

Veranstalter_innen: NoLager Osnabrück/ Studentische Initiative
Begegnungsgruppe LAB Bramsche-Hesepe; Gruppe grenzfrei, Münster

Flyer – Download

Solidarität mit den Flüchtlingen im Hungerstreik in Würzburg!

No Lager Osnabrück schließt sich der Solidaritärserklärung der Initiative Grenzenlos an!

Seit Mitte März ist eine Gruppe iranischer Flüchtlinge in Würzburg mit
kleineren Unterbrechungen im Hungerstreik. Sie kämpfen gegen
Lagerunterbringung, Residenzpflicht, Abschiebung und für ein Bleiberecht.
Mit andauernden Protestcamps zeigen sie seit dem 18. März Präsenz in der
Würzburger Innenstadt und kämpfen dafür, ihre gesellschaftliche Isolation
zu durchbrechen und Gehör zu finden. Am 4. Juni nähten sich zwei der
Hungerstreikenden die Münder zu und trugen den Protest damit auf eine neue
Ebene. Am 6. Juni folgten ihnen zwei weitere.
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Festival contre le Racisme / Demo am 23. Juni in Hannover

http://www2.contre-le-racisme.de/images/contre_racisme_titel.jpgBereits zum neunten Mal in Folge veranstalten Studierende an vielen Hochschulen das Festival contre le Racisme zu Themen wie Rassismus, Xenophobie, Migration oder AusländerInnenstudium.

http://www.contre-le-racisme.de

Auch in Münster ist das Festival mit einigen Veranstaltungen geplant: http://www.fclr.asta.ms/

In Hannover bildet den Abschluss des Festivals am Sa., 23. Juni eine Demo unter dem Motto: „Break Isolation – Refugee’s Rights Right Here, Right Now“.
Es rufen niedersächsische Flüchtlinge und AsylbewerberInnen auf gegen die Entrechtung von Flüchtlingen, insbesondere in Niedersachsen zu protestieren.
Die Proteste richten sich gegen die gesellschaftliche Isolation durch Einschränkung sozialer Rechte und die Unterbringung in Lagern und
Wohnheimen in häufig abgelegenen Gegenden. Die Flüchtlinge kritisieren die Perspektivlosigkeit und Unsicherheit über ihre Zukunft und dass sie zu einem fremdbestimmten Leben verdammt sind.

Mehr Infos zum Festival und der Demo in Hannover auf festival contre le racisme