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"Ausgelagert – Flüchtlinge in Bramsche-Hesepe" – Doku online

Die Kurzdoku „Ausgelagert – Flüchtlinge in Bramsche-Hesepe“  ist jetzt online kostenlos anschaubar. Der Film ist die Kurzversion von der Doku „Der Lagerkomplex – Flüchtlinge, Bramsche-Hesepe und die Freiwillige Ausreise“ von Kinoki Now!

Äußere Grenzen sind sichtbar. Sie werden geschützt. Gesichert. Sind statisch. Innere Grenzen dagegen sind nur sichtbar für diejenigen, denen sie gelten.
Die Dokumentation »Ausgelagert – Flüchtlinge in Bramsche-Hesepe« zeigt eine dieser inneren Grenzen: das Lager. In der scheinbar ländlichen Idylle des Osnabrücker Land befindet sich im Ort Bramsche-Hesepe Deutschlands größtes Abschiebelager mit dem Schwerpunkt der sogenannten Freiwilligen Ausreise.
Basierend auf der Langfassung »[Der Lagerkomplex]« lässt die Dokumentation Menschen beschreiben, was Lagerleben bedeutet. Betrachtet von innen und außen. Flüchtlinge wie auch Wissenschaftler_innen, Mediziner_innen, Beamte und Akteur_innen der Zivilgesellschaft kommen zu Wort. Dabei ist das Lagerleben nicht statisch; es passiert auch Unvorhergesehenes.
D 2007
Länge: 33 min.
Format: 4:3 PAL
Regie/Kamera/Schnitt: Kinoki Now!
Produktion: Kinoki Now!
Sprachen: Deutsch, Kurdisch, Türkisch, Russisch, Französisch
Untertitel: Deutsch

Die Langfassung mit dem Titel »[Der Lagerkomplex]« kann unter folgendem Link bezogen werden: kinoki-now.de/?page_id=8

Dokus zu Flucht und Asyl(politik)

Hier einige gesammelte Dokumentationen, die den Lebensalltag von Geflüchteten (in Deutschland) zeigen, die Fluchterfahrungen, das Vorgehen der Ausländerbehörden, die entrechtete Stellung von Asylsuchenden, sowie die Folgen von Abschiebungen, Lagerleben und jahr(zehnte)langen Kettenduldungen.

Wild Germany – Illegal in Deutschland (ZDFneo, 2012)

Ohne Pass bist du nichts (WDR, 2012)

Abschiebung im Morgengrauen (2005)

Wadim – Tod nach Abschiebung (2011)

Into the Fire – The Hidden Victims of Austerity in Greece (2013)

No meeting next Thursday / Kein Treffen diesen Donnerstag

The meetings in Hesepe and in Osnabrück on next Thurday (28.03.) are cancelled. Instead we invite everyone who is interested to attend a talk about anti-racist utopias in Münster at 19:30.

Die Treffen in Hesepe und in Osnabrück an diesem Donnerstag (28.03.) fallen aus. Stattdessen laden wir alle Interessierten ein, um 19:30 Uhr mit uns zu einem Vortrag über antirassistische Utopien in Münster zu gehen.

Frauenflüchtlingskonferenz 2013 in Hamburg

Die Frauenflüchtlingskonferenz
19.04. – 21.04. 2013
Hein-Köllisch-Platz 11, 20359 Hamburg

Vom 19.04. bis 21.04. findet die erste Frauenflüchtlingskonferenz im Hamburg statt. Es geht um die besondere Situation von weiblichen Geflüchteten im Hinblick auf ihre Ausgrenzung und Ausbeutung, um Vernetzung und Beteiligung von geflüchteten Frauen an politischen Kämpfen und um das Eintreten für ihre Rechte:

Ziel der Konferenz ist die Bildung eines selbstorganisierten Frauenkampfes, der bei dem „internationalen Flüchtlingstribunal gegen die Bundesrepublik Deutschland im vereinten Kampf gegen das koloniale Unrecht“ im Juni 2013 in Berlin zum Ausdruck kommen soll.

Der komplette Aufruf in vielen Sprachen sowie alle weiteren Informationen findet sich bei der Karawane.

Pressemitteilung von AVANTI!

Osnabrück, 16. Februar 2013

Pressemitteilung

Wir begrüßen ausdrücklich die Koalitionsvereinbarung von SPD und Grünen,
die die Schließung der Landeseinrichtungen als Gemeinschaftsunterkünfte und
Ausreisezentren für Flüchtlinge vorsieht. Diese Unterkünfte oder Lager
sollen nur noch als Aufnahmeeinrichtungen gestaltet werden und in den
Kommunen soll schnellstmöglich eine Wohnungsunterbringung organisiert
werden.

Das bedeutet, daß nun endlich das „Abschiebelager“ Bramsche-Hesepe
geschlossen wird. Über zehn Jahre Widerstand von BewohnerInnen des Lagers
und ihrer UnterstützerInnen haben nun endlich Früchte getragen. Das Konzept
der sog. „Freiwilligen Rückkehr“ hat nun für Niedersachsen keine Bedeutung
mehr.

Dieses Konzept war menschenunwürdig. Mit zahlreichen Druckmitteln wurden
die Flüchtlinge in die sog. „Freiwillige Rückkehr“ gedrängt. Das zog
teilweise einen jahrelangen Aufenthalt in einem Abschiebelager nach sich,
isoliert von der Bevölkerung und eingeschränkten Möglichkeiten im
Asylverfahren. Künftig werden Flüchtlinge nach nur einem kurzen Aufenthalt
im Lager (6 Wochen bis 3 Monate) ganz normal in Wohnungen in den Gemeinden
leben können. Es wird nur geringfügig leichter werden für Flüchtlinge, ein
Aufenthaltsrecht in Deutschland zu bekommen, da unser Asylrecht restriktiv
bleibt. Aber Flüchtlinge können zumindest einen normaleren Alltag leben.

Was aus dem Lager in Bramsche-Hesepe wird, ist noch nicht klar, ob es
geschlossen wird, oder ob es zur Erstaufnahmeeinrichtung wird. Wir hätten
nichts dagegen, wenn es ganz geschlossen wird und damit ein unerfreulicher
Abschnitt in der Geschichte der Flüchtlingspolitik beendet wird. Zumindest
aber landet das menschenverachtende, repressive Projekt der „Freiwilligen
Rückkehr“ auf dem Abfallhaufen der Geschichte. Auch brutale Abschiebungen
aus dem Lager heraus haben ein Ende.

Auszug aus dem Koalitionsvertrag:

„Die rot-grüne Koalition verfolgt die Schließung der
Landesaufnahmeeinrichtungen als Gemeinschaftsunterkünfte und
Ausreisezentren und wird sie nur als Aufnahmeeinrichtungen
gestalten. In den Kommunen soll schnellstmöglich eine
Wohnungsunterbringung organisiert werden. Sozialstandards müssen
sichergestellt sein“. (S.12)

Kontakt Tel: 05417508797

Neujahrsbotschaft 2013 an alle Flüchtlinge und die Öffentlichkeit

[also available in English: 2013 New Year’s message to all refugees]

Wir, die Flüchtlinge vom Berliner Protestcamp auf dem Oranienplatz, senden diese Nachricht an alle Flüchtlinge und UnterstützerInnen in Deutschland, Europa und weltweit:

„Genug ist Genug! Es ist Zeit für Widerstand!“

Wir blicken zurück auf das Jahr 2012:
Nach langen Wegen und verzweigten Routen der Flucht, die von Leid und Ungewissheit geprägt waren, setzten wir unseren Fuß in dieses Land. Hier angekommen fanden wir uns in einer Realität von Ghettos wieder. Wir werden gezwungen in Lagern zu leben und wir werden wie Gefangene behandelt. Entscheidungen werden über unsere Köpfe hinweg gefällt und wir erhalten Befehle. Wir nennen es Lagerpflicht. Es mangelt an jeglicher Privatsphäre. Wir fühlen uns wie Objekte behandelt und als menschliche Wesen ignoriert. Wir werden jeder Selbstbestimmung beraubt. Medizinische Hilfe wird uns nur zum bloßen Überleben gewährt, Heilung ist nicht vorgesehen. Reguläre Arbeit ist uns verboten, stattdessen werden wir in Billigjobs gezwungen. Weder wir noch unsere Kinder können zur Schule gehen, sondern wir sind gezwungen, im Lager zu bleiben, oft jahrelang die Tage mit Essen und Schlafen zu verbringen. Wir werden mit Absicht von der umgebenden Gesellschaft isoliert. Kommt es zu Kontakten reagieren die Menschen oft genug auf uns mit Ablehnung und Ausgrenzung. Wir leben in ständiger Angst vor verbalen und körperlichen Angriffen. Fast jeden Tag wird irgendwer von uns irgendwo in Deutschland verletzt.

Die Residenzpflicht ist wie ein offenes Gefängnis, das uns entrechtet. Wir sind ständigen willkürlichen und demütigenden Polizeikontrollen in ganz Deutschland ausgesetzt. Für uns kommt Bewegungsfreiheit einem kriminellem Akt gleich.

Letztes Jahr im März erhoben wir uns und sagten: „Genug ist genug! Es ist Zeit für Widerstand!“. Und so beschlossen wir, die ungerechten rassistischen Gesetze und Verordnungen nicht länger zu befolgen und uns unsere Rechte als Menschen selber zu nehmen durch Akte des Zivilen Ungehorsams. Wir verließen die Lager, gingen auf die Straße und begannen mit unseren Zelt-Aktionen. Der erste Hungersteik in Würzburg lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit auf unsere unerträglichen Lebensbedingungen. Die Forderungen konnten nicht durchgesetzt werden, aber wir erfuhren viel Solidarität.

Wir wurden stärker, vereinigten unsere lokalen Aktionen und machten uns auf den Weg von Würzburg nach Berlin, zu Fuß. Das war das erste Mal, dass eine große Gruppe von Geflüchteten und Asylsuchenden bewusst und öffentlich die Lagerpflicht und die Residenzpflicht brachen. Wir besuchten die Flüchtlingslager entlang der Strecke und machten die Isolation der Flüchtlinge in den Lagern öffentlich. Wir luden sie ein, ihre Lager zu verlassen und sich unserem Marsch anzuschließen. Parallel zum „Break-Isolation“-Marsch gab es eine Bustour. Wir wanderten etwa einen Monat 600 km weit nach Berlin. Hier wurden wir von einer großen Solidaritätsbewegung empfangen.

Wo stehen wir heute?
Seit etwa drei Monaten sind wir nun mit unseren Zelten am Oranienplatz in Berlin. Bis zum heutigen Tag haben wir viele Aktionen durchgeführt. Wir haben Demonstrationen mit 700 Teilnehmern in Erfurt, 1000 in Leipzig und 7000 in Berlin organisiert. Wir besetzten Botschaften und Konsulate und führten zwei weitere Hungerstreiks durch. Vor kurzem haben wir eine leerstehende Schule besetzt um Schutz vor dem Winter zu finden und um mehr Flüchtlinge für unseren politischen Kampf zu gewinnen. Während dieser Aktionen wurden wir oft Opfer von Polizeibrutalität und viele unserer Freunde wurden verhaftet.

Unser Freiheitsmarsch war ein großer Erfolg. Das Camp am Oranienplatz wuchs und wächst zu einem Zentrum des Widerstandes. Der Hungerstreik am Brandenburger Tor neben dem Bundestag veranlasste das Parlament (Innenausschuss des Bundestages), sich mit uns zu treffen. Aber im Hinblick auf unsere drei Hauptforderungen sind die notwendigen Schritte noch nicht unternommen worden. Lediglich die Residenzpflicht im Bundesland Hessen wurde abgeschafft.

In diesem Zusammenhang möchten wir unsere starke Unterstützung für den Kampf gegen die Residenzpflicht in Baden-Württemberg erklären. Wir haben es geschafft, rassistischen Maßnahmen, wie die Lager- und Residenzpflicht, die Abschiebungen, das Arbeitsverbot, die Behinderung jeglicher Ausbildung, die Gutscheine etc., all das, was dieses unmenschliche System der Isolation ausmacht, anzuprangern und diese auf die politische Tagesordnung zu setzen.

Heute blicken wir mit Stolz auf das, was wir bisher erreicht haben. Wir wollen allen Flüchtlingen und UnterstützerInnen danken und gratulieren allen für diese unglaublichen Erfolge!
Wir stehen fest zusammen!

Die Zukunft liegt in unserer Hand !
Ja, wir wissen: Es liegt noch viel vor uns!
Alle, die wir hier im Protest Camp leben, brechen weiterhin andauernd und täglich die Residenz- und Lagerpflicht. Mehr und mehr sehen wir uns mit Gerichtsverfahren konfrontiert. Das ist eine Herausforderung an jedeN EinzelneN und an die gesamte Protestbewegung. Wir lassen alle Betroffenen wissen: Du stehst nicht alleine da! Im Gegenteil, wir werden zusammen eine kollektive politische Antwort auf diese Bedrohung finden!

Wir erklären erneut, dass wir fortfahren, alle Gesetze und Richtlinien zu bekämpfen, die unsere Freiheit und Würde verletzen.

Wir rufen alle Flüchtlingen solidarisch auf:
Geht auf die Straßen und fordert Freiheit und Würde!
Wir wiederholen: wir verurteilen aufs Schärfste die Räumung des Protest-Camps in Wien!
Bildet mehr Protest-Camps – überall!

Wir wollen nicht in Lagern leben, die uns isolieren.
Wir wollen frei und selbstbestimmt leben.
Wir wollen nicht die Rechnung für die Kriege und Krisen des Systems zahlen.

Unsere Forderungen sind weiterhin:

  • Residenzpflicht abschaffen!
  • Flüchtlingslager schließen!
  • Abschiebungen stoppen!

Flüchtlinge, die Ihr in dieses Land entkommen seid, wir rufen Euch zu:
Kommt und schließt Euch unserem Kampf und Widerstand an!

Flüchtlinge, die Ihr nach Europa entkommen seid, wir rufen Euch zu:
Auf die Straßen für Freiheit und Würde!

Flüchtlinge, die Ihr gezwungen seid in der Welt herumzuirren, wir rufen Euch zu:
Kämpft für Eure Rechte!

Oury Jalloh – Das war MORD! Demo in Münster am 15.12. 14 Uhr

http://www.welt.de/img/dc5-images/crop100087075/5180716472-ci3x2l-w580-aoriginal-h386-l0/fsl-oury-jalloh-1-DW-Politik-Dessau-Rosslau.jpgDiesen Donnerstag wird das Landgericht Madgeburg das Urteil im
Revisionsprozess zu Oury Jalloh verkündet. Eine Aufklärung der
Todesumstände von Oury Jalloh gab es während des Prozesses wieder nicht.

Daher:
Demonstration
Oury Jalloh – Das war MORD!
für die vollständige Aufklärung der Todesumstände!
gegen Polizeiübergriffe und rassistische Polizeikontrollen!

Sa. 15. Dezember 2012 14Uhr ab Hauptbahnhof/Bremer Platz Münster

Am 7. Januar 2005 ist Oury Jalloh im Polizeirevier Dessau bei lebendigem
Leib verbrannt. Bis heute ist nicht geklärt, was an diesem Tag tatsächlich
geschehen ist. Obwohl vieles für einen Mord spricht, wurde im ersten
Prozess gegen zwei Polizisten lediglich Anklage wegen „fahrlässiger
Tötung“ bzw. „fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge“ erhoben. Der
Prozess endete mit einem Freispruch, obwohl Polizeizeug_innen sich in
eklatante Widersprüche verwickelt hatten und offensichtlich logen.
Weiterlesen

Flüchtlinge vom Brandenburger Tor: Flüchtlingsproteste am Brandenburger Tor ausgesetzt – Protest geht weiter – Überall

Anlässlich der gestrigen Besetzung der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Oberschule in Berlin-Kreuzberg erklären die protestierenden Flüchtlinge vom Brandenburger Tor:

Über 6 Wochen haben wir den Witterungsbedingungen und Repressionen durch die eingesetzten Polizeikräfte, den politisch Verantwortlichen sowie dem Bezirksamt getrotzt. Wir sind zwei Mal in den Hungerstreik getreten, um einerseits erstmals direkte Gespräche mit Vertreter_innen der Bundesregierung zu erzwingen und andererseits die Heuchelei der politisch Herrschenden zu entlarven. Dabei haben wir nicht nur die Öffentlichkeit erreicht, sondern haben ungebrochen und erhobenen Hauptes die Proteste fortgesetzt und die Einhaltung von elementaren Menschenrechten eingefordert – nicht nur für uns, sondern für alle die aus rassistischen oder sozialen Gründen diskriminiert, ausgegrenzt und Repressionen ausgesetzt werden. Dies wird auch so bleiben. Weiterlesen

Roma, Sinti und Ashkali in Containern?

Antiziganismus in Deutschland und Bramsche-Hesepe

Da das Lager für Asylbewerber*innen in Bramsche-Hesepe voll sei bis
„Oberkante Unterlippe“ (Leiter Conrad Bramm, noz, 15.09.2012) wurden nun
zusätzlich zu den 600 Plätzen im Lager noch Container errichtet, in denen
vor allem Roma untergebracht werden.
Seit 2010, als Deutschland ein Rückübernahmeabkommen mit dem Kosovo
geschlossen hat, werden tausende (Kriegs)Flüchtlinge dorthin abgeschoben.
Menschen, die schon seit Jahren in Deutschland leben, werden im Kosovo,
aber auch anderen Ländern wie Albanien und Serbien nicht nur bitterer
Armut sondern auch antiziganistischer Hetze ausgesetzt. Gleichzeitig
verdichtet sich in Deutschland die Debatte über Roma, Sinti und Ashkali,
die das Asylrecht missbrauchen würden. Abgesehen davon, dass niemand für
die unter dem Existenzminimum liegenden Regelsätze für Asylbewerber*innen
ihr/sein Leben riskieren würde, ist solch ein Diskurs gefährlich. Erst
gerade jähren sich die Progrome von Rostock-Lichtenhagen, Mölln und
Solingen zum 20. mal. Damals griffen Rechtsradikale unter Zuspruch von
„Normalbürgern“ Unterkünfte für Asylbewerber*innen und migrantisch
geprägte Wohnhäuser an – nachdem in Politik und Medien monatelang ein
Diskurs über Asylmissbrauch geführt worden war.
Bei Roma, Sinti und Ashkali kommt neben der Stigmatisierung als
Asylbewerber*innen noch das Ressentiment gegen „Zigeuner“ dazu. Sie gelten
als Bettler, Diebe, heimatlos, unzivilisiert, schmutzig… kurz als die
„Anderen“, die niemals dazu gehören können. Die menschenunwürdige
Unterbringung in Containern verstärkt dieses Bild vom „Zigeuner“. Diese
als Antiziganismus bezeichnete Abwertung von Menschen hat in Europa
jahrhundertelange Tradition und fand im Porajmos, der systematischen
Ermordung von rund 200.000 Roma und Sinti im Nationalsozialismus ihren
traurigen Höhepunkt. Das Porajmos-Denkmal in Berlin wurde erst im letzten
Oktober eingeweiht, nach einem jahrzehntelangen Tauziehen über dessen
„Notwendigkeit“. Eine Verbindung zu der heutigen Hetze gegen Roma wird
zudem nicht gezogen. Dabei sollte ein „Gedenken an die Vergangenheit auch
mit einer Verantwortungsübernahme in der Gegenwart verbunden werden“
(alle-bleiben.info).