Archiv des Autors: nolageros

Buch: Tobias Pieper – Die Gegenwart der Lager

Ein sehr empfehlenswertes Buch ist „Die Gegenwart der Lager -Zur Mikrophysik der Herrschaft in der deutschen Flüchtlingspolitik“ (Westfälisches Dampfboot 2008). In dem aus seiner Dissertation entstandenen Buch stellt Tobias Pieper verschiedenen Lager vor und ordnet sie theoretisch ein.

Für die Recherche hat er auch mehrere Tage im Lager Bramsche-Hesepe verbracht. Besonderes Merkmal ist dabei für ihn die Vereinung aller für den Aufenthalt dort notwendigen Institutionen und Einrichtungen im Lagerkomplex selbst. Das Lager Hesepe ist hiernach als „halboffene totale Institution“ zu charakterisieren. Weiterlesen

Flüchtlingsrat – irakische Flüchtlinge dezentral unterbringen

Flüchtlingsrat Niedersachsen, Freitag den 13.03.2009

http://www.nds-fluerat.org/aktuelles/irakische-fluechtlinge-dezentral-unterbringen/

Der Flüchtlingsrat fordert die Landesregierung auf, eine Unterbringung der irakischen Flüchtlinge im Lager Bramsche zu unterlassen. „Das Bramscher Lager, dessen besondere Leistungen im Bereich der „Rückkehrförderung” das niedersächsische Innenministerium nicht müde wird zu preisen, bietet weder die konzeptionellen noch die personellen Voraussetzungen für eine Integration der Iraker”, erklärte dazu der Vorsitzende des Flüchtlingsrats Niedersachsen, Norbert Grehl-Schmitt.

Die Integration der Flüchtlinge wird nach Auffassung des Flüchtlingsrats am besten vor Ort durch die Kommunen gewährleistet. „Rund 70% der ausgewählten Flüchtlinge hat in Deutschland Freunde und Verwandte. Was macht es da für einen Sinn, Flüchtlinge in Lagern unterzubringen? Die Menschen wollen so schnell wie möglich zu ihren Familienangehörigen”, so Grehl-Schmitt.

Für undurchdacht hält Grehl-Schmitt daher auch die Absicht der Landesregierung, die Flüchtlinge im Anschluss an einen kurzfristigen Aufenthalt im Lager Friedland im Bramscher Aufnahmelager unterzubringen und danach gleichmäßig auf Niedersachsen zu verteilen. Eine Integration sei dort am besten gewährleistet, wo die Flüchtlinge auf Hilfe durch Angehörige und Unterstützer/innen bauen können. Die Flüchtlinge, die keine Bezüge zu bereits in Deutschland lebenden Angehörigen haben, sollten deshalb vor allem in den Städten untergebracht werden, in denen sich bereits Unterstützergruppen konstituiert oder die auf andere Weise ihre Bereitschaft zur Aufnahme bekundet haben (siehe http://www.save-me-kampagne.de/index.html). Die Integrationsangebote dürften darüber hinaus in den Städten umfangreicher sein, als in den Flächenlandkreisen.

Die ersten irakischen Flüchtlinge werden am kommenden Donnerstag (19.03.2009) gegen Mittag auf dem Hannoveraner Flughafen eintreffen

NOZ – Bald erste irakische Flüchtlinge in Hesepe

Neue Osnabrücker Zeitung  Lokales    11.03.2009

http://www.neue-oz.de/information/_aktuelles/bezirke/11_bn_2.html

Bald erste irakische Flüchtlinge in Hesepe

juk Bramsche.
In der nächsten Woche wird mit der Ankunft der ersten von insgesamt 2500 erwarteten irakischen Flüchtlingen in Deutschland gerechnet. Sie werden zunächst im Grenzdurchgangslager in Friedland bei Göttingen aufgenommen. In Bramsche-Hesepe wird mit den ersten Flüchtlingen zwei Wochen später gerechnet.
Weiterlesen

Nordwestzeitung: Lagerleiter darf man schreiben

Lagerleiter darf man schreiben
AMTSGERICHT Freispruch für Verfasser eines Flugblattes gegen Blankenburg-Chef

Nordwestzeitung, 19.12.2008, http://www.nwzonline.de/index_regionalausgaben_stadt_oldenburg_artikel.php?id=1878973&printme=TRUE

Auftrieb vor Gericht: Der Flugblatt-Verfasser kam nicht ohne Unterstützung.
DER AMTSRICHTER SAH DIE „RASSISTISCHE AUTORITÄT“ ALS GRENZWERTIG. AUCH DAS SEI VON DER MEINUNGSFREIHEIT GEDECKT. Weiterlesen

Susanne Schreiber: Freiwillige Rückkehr von Asylsuchenden- Entscheidungen oder Alternativlosigkeit?

April 2007; Diplomarbeit im Studiengang Geographie;  Universität Osnabrück

Volltext hier

Diplomarbeit zu der Frage, ob die „freiwillige Rückreise“ von Asylsuchenden wie sie im Lager Hesepe vorangetrieben werden soll als freiwillig betrachtet werden kann. Außerdem die bislang letzten veröffentlichten Zahlen zur Anzahl der „freiwillig“ ausgereisten, abgeschobenen sowie in die Illegalität gegangenen Personen. Weiterlesen

Offener Brief von Flüchtlingen aus dem Abschiebelager Bramsche-Hesepe

*English version below*

Über 500 Flüchtlinge aus über 30 Nationen sind gezwungen, in dem Lager in Bramsche-Hesepe zu leben. Unter ihnen befinden sich ca. 150 Kinder jeden Alters.

Jeder und jede in dem Lager hat seine/ihre Gründe, weshalb er/sie fliehen mußte. Es war die Flucht vor Verfolgung aus politischen, religiösen Gründen oder geschlechtsspezifische Verfolgung, es war die Flucht oder die Vertreibung wegen Krieg, Armut und Hunger. Niemand hat sich den Weg leicht gemacht, niemand verlässt gerne seine/ihre Heimat, auch wenn dort Schreckliches passiert ist. Viele haben zudem Traumatisierendes auf der Flucht erlebt, das sie nun ein Leben lang begleiten wird. Weiterlesen

Appell aus dem Ausreisezentrum Bramsche

Tschetschenische Flüchtlinge aus dem Ausreisezentrum Bramsche-Hesepe, 27.07.2004

Wir haben bereits einen Appell verschickt und zahlreiche Instanzen gebeten, uns angesichts unserer zahllosen Schmerzen zu helfen.
Wie Sie wissen, sind wir schon sehr lange in Deutschland, und wir werden von einem Lager ins andere geschickt, einige von uns schon neun oder sieben Monate lang, und unsere Qualen scheinen kein Ende zu nehmen. Wir kennen unsere Rechte nicht, man gibt uns keine Informationen, außer dass man uns bei der Ankunft hier im Lager gesagt hat, unsere Situation sei ungeklärt.
Wir halten es nicht aus in diesem Lager hinter Stacheldraht, wir befinden uns alle am Rande des Zusammenbruchs.
Weiterlesen