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Pressemitteilung 22. und 23.9.: Kundgebung und Meeting in Münster & Kundgebung vor dem Lager Bramsche/Hesepe mit anschließendem gemeinsamem Essen in Osnabrück

Am 22.9. besuchte der Busprotest die Kundgebung um 14 Uhr in Münster. Etwa 100 Menschen nahmen an dieser teil, auf der Redner_innen aus zwei Lagern, sowie eine Person der GGUA sprachen. Sie berichteten von den menschenrechtswidrigen Umständen, unter denen sie in den Lagern Bramsche/Hesepe und Stadtlohn, im Kreis Borken leben müssen, von einem Leben hinter Gittern, die sie wie Kriminelle von der Gesellschaft abschotten und der entmündigenden Gutscheinpraxis.

Im Anschluss an die Kundgebung begaben sich die Teilnehmer_innen mit einer lauten und eindrucksvollen Spontandemonstration durch die Münsteraner Innenstadt zu einem gemeinsamen Essen und Austausch mit anschließendem Konzert, wo Kontakte geknüpft und Proteste besprochen werden konnten.

Am nächsten Tag, dem 23.9. ging es dann weiter zum Lager Bramsche/Hesepe*, das bereits durch die schrecklichen Zustände dort und vorangegangene Proteste in den letzten Jahren bekannt geworden ist. Vorbei an Reihen von gepflegten, hübschen Einfamilienhäusern, konnte der Kontrast zu der Ankunft am Lager kaum größer sein: versteckt hinter meterhohen Büschen und Bäumen wurde der das ganze Riesengelände umschließende doppelte Zaun sichtbar, oben mit Stacheldraht verkleidet. 600 Menschen leben auf dem Lagergelände, ohne Arbeitserlaubnis können sie im Lager höchstens Arbeiten verrichten, für die sie lediglich 1 € pro Stunde erhalten. Die vielen im Lager lebenden Kinder müssen auf dem Gelände zur Schule gehen und werden nach Berichten eines Bewohners trotz unterschiedlichen Alters in gemeinsamen Klassen unterrichtet.

Die Gruppe der Busreisenden wurde mit lauten Parolen von den Lagerbewohner_innen und Unterstützer_innen aus der Umgegend begrüßt, die sich bereits mit vielen Transparenten vor dem Tor versammelt hatten. Doch auch die Polizei war zahlreich versammelt: mit etwa 30 Polizei-Wannen, Hundertschaftspolizist_innen vor und auf dem Lagergelände, sogar auf dem Dach des Wärterhauses standen riot-cops mit Kamera. Dieses massive Aufgebot ist zutiefst zu verurteilen, es sollte einzig dem Zweck dienen, die im Lager eingesperrten Geflüchteten einzuschüchtern! Ebenso die geschlossenen Eingangstore, hinter denen weitere Bewohner_innen des Lagers der Kundgebung beiwohnten. Immer wieder wurde von den vielen Versammelten gemeinsam gerufen „Das Lager muss weg!“ und „Kein Mensch ist illegal-Bleiberecht überall!“ und im Laufe der Kundgebung sprachen spontan verschiedene Bewohner_innen über die Situation in Bramsche/Hesepe, von den Kontrollen beim Betreten und Verlassen des Lagers, der Besuche und von willkürlichen Geldkürzungen. Insgesamt beteiligten sich etwa 100 Menschen an der Kundgebung. Nach einem gemeinsamen Meeting wenige Meter vom Eingang entfernt, machten sich viele im Anschluss zusammen auf den Weg, an einem ruhigen Ort den weiteren Abend zu verbringen, zu essen und unter anderem weiter über die Protest-Tour zu sprechen.

Demo am 22. in Münster und Aktion am 23. in Hesepe

PDF-Flyer

Presse-Reaktion der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 23. September 2012

22.09.2012 / 13:00 / MÜNSTER
* by train, mit dem Zug, avec le train: HESEPE 11:10 / OSNABRÜCK 12:19 *
DEMONSTRATION IN MÜNSTER/DEMONSTRATION IN MÜNSTER:
GEGEN DIE UNTERBRINGUNG VON FLÜCHTLINGEN IN LAGERN
CONTRE LE HÉRBERGEMENT DES REFUGIES DANS LES CAMPS
AGAINST THE ACCOMODATION OF REFUGEES IN CAMPS

http://refugeetentaction.net/images/jyaml/logos/pictures.jpg

23.09.2012 / 14:00 / LAGER HESEPE
* by train, mit dem Zug, avec le train: OSNABRÜCK 13:26 *
FLÜCHTLINGE AUS LAGERN IN GANZ DEUTSCHLAND KOMMEN NACH
BRAMSCHE-HESEPE AUF IHRER BUS-TOUR NACH BERLIN
REFUGEES FROM CAMPS ALL OVER GERMANY ARE COMING TO
BRAMSCHE-HESEPE ON THEIR BUS-TOUR TO BERLIN
RÉFUGIÉS DE TOUTES REGIONS D’ALLEMAGNE VIENNENT A
BRAMSCHE-HESEPE SUR LEUR CHEMAIN A BERLIN

http://refugeetentaction.net/images/header2-copy.jpg

http://www.refugeetentaction.net/index.php?lang=de

NO LAGER OSNABRÜCK/HESEPE
JEDEN DONNERSTAG + EVERY THURSDAY + CHAQUE JEUDI – 19:00
TREFFEN IN DER PIZZERIA HESEPE, MEETING IN THE PIZZERIA HESEPE
RASSEMBLEMENT DANS LA PIZZERIA HESEPE (http://lagerhesepe.blogsport.eu)

 

Neue Hetzkampagne gegen Flüchtlinge?

Der Leiter der Bramscher Aufnahmeeinrichtung, Konrad Bramm, hat am vergangenen Samstag in der “Neuen Osnabrücker Zeitung” ein Interview über die aktuelle Flüchtlingsaufnahme gegeben. Darin behauptet Herr Bramm:

  1. Es gäbe einen “Ansturm” von Asylsuchenden auf Deutschland.
  2. Dies sei Folge der Entscheidung des BVerfG, Flüchtlingen statt 40 € nun 134 € auszuzahlen.
  3. Für Schlepper müssten die Betroffenen bis zu 12.000 € zahlen und daher illegal arbeiten.
  4. Es müssten Notbetten und Container aufgebaut werden.

Hierzu erklärt der Vorsitzende des Flüchtlingsrats Niedersachsen, Norbert Grehl-Schmitt:

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Offener Aufruf zur Teilnahme am Protestmarsch nach Berlin

Am 19. März 2012 begannen Flüchtlinge in Würzburg eine neue Ära des Protestes gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland. Im Moment befinden sich neun Städte in vier Bundesländern mit Protestcamps auf der Straße. In der angehängten Pressemitteilung kündigen die Streikenden einen Karawane  nach Berlin an, um den Protest dort gemeinsam fortzuführen.
Es wird zwei Wege geben. Einen Fußmarsch und eine, von der Strecke her längere, Bustour nach Berlin. Das Ziel dieser Aktionsform ist es, dass sich Flüchtlinge, die in den auf dem Weg liegenden Lagern wohnen, der Karawane anschließen. Nach langen Diskussionen haben das Koordinationskomitee und unterstützende Gruppen die Route bestimmt und zur weiteren Ausarbeitung des Vorhabens fünf Arbeitsgruppen gegründet.

Wir laden alle Gruppen, die helfen und zum Gelingen des Projektes beitragen wollen, dazu ein, uns – etappenweise oder auf dem gesamten Weg – Unterstützung zu leisten. Momentan gibt es zwar einige Unterstützerkreise, jedoch benötigen wir jede und jeden, um das große Ziel, das wir uns gesteckt haben, zu erreichen. Die angestrebte Quantität wird die Qualität des Protestes steigern, denn der kollektive Charakter der Zielsetzung bedarf auch der Kollektivität der teilnehmenden und unterstützenden Gruppen. Die einzelnen Aufgaben sind in die fünf Arbeitsgruppen unterteilt. Damit es einfacher fällt, sich ein Bild der Tätigkeiten zu machen, hier kurze Beschreibungen –
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Bundesweite Demo: 20 Jahre Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Wir vergessen nicht!

(Für Infos zum Bus aus Osnabrück nach Rostock klickt hier.)

Im August 1992 griff der Mob aus organisierten Neonazis, rechten Jugendlichen und braven Bürgern im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen die Wohnunterküpnfte von Migrant_innen und Gastarbeiter_innen an. Es fogen Steine und Brandsätze. Unter dem Jubel des umstehenden Bürgermobs wurden die Migrant_innen aus der Stadt getrieben.

Der CDU und den Rechtsauslegern der SPD kam dies gerade recht, wurde doch zu dieser Zeit im Parlament die (defacto) Abschaffung des Rechts auf Asyl debattiert. Mit der Begründung die Deutschen würden sich von der Anwesenheit, ja der „Flut“ der vielen Ausländer provoziert fühlen. Das grundlegende Recht auf Asyl gehöre darum abgeschafft, um weitere Pogrome zu verhindern.

1992 verbanden sich Mob und Elite um „Unnütze“ und „Kanacken“ aus dem Land zu werfen. Mit Folgen, die sich bis heute bemerkbar machen. Die faktische Abschaffung des Rechtes auf Asyl 1993 zeigt auch seine Wirkung. Die Festung Europa macht ihre Schotten dicht um sich die Menschen vom Leib zu halten, von deren Ausbeutung die sog. „erste Welt“ bis heute profitiert.

Doch wir vergessen nicht!

Kommt am 25. August 2012 nach Rostock!

25. August 2012:
11.00 Uhr – Kundgebung zum Gedenken an die Pogrome
14.00 Uhr – Bundesweite Demo
21.00 Uhr – Konzert: Feine Sahne Fischfilet, Berlin Boom Orchestera, Frittenbude

Alle Infos gebündelt: http://rassismus-toetet.de/termine/25-26-aug-2012-demo-in-rostock/

Facebook: http://www.facebook.com/pages/Rassismus-t%C3%B6tet/195570033896074
Youtube: http://www.youtube.com/user/rassismustoetet

Infos hier:
http://rassismus-toetet.de/
http://lichtenhagen.blogsport.de/
http://lichtenhagen.net/

PM: Flüchtlinge und Asylsuchende sind in der medizinischen Versorgung strukturell benachteiligt und diskriminiert.

Pressemitteilung vom Caritasverband, Exil Verein, Ökumenische
Netzwerk „Asyl in der Kirche“ zur medizinischen Versorgung der Menschen im Lager Bramsche-Hesepe anlässlich der aktuellen Debatte und einem Zeitungsartikel vom 20.07.2012 in der NOZ.

Osnabrück, den 20.07.2012
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V., der Verein Exil und das Ökumenische
Netzwerk „Asyl in der Kirche“ in der Region Osnabrück engagieren sich seit vielen Jahren in
der Asyl- und Flüchtlingsberatung.
Das Engagement der Ärzteschaft wird keinesfalls in Zweifel gezogen.
Die ungerechte Behandlung liegt nicht in ihrer Hand, diese ist im geltenden
Asylbewerberleistungsgesetz begründet.
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„Abschiebungen sind zum Kotzen“ – Charter-Abschiebe-Flughafen Düsseldorf in Protestzone verwandelt . .

Rund 800 Menschen beteiligten sich am Samstag, dem 21. Juli 2012, an Kundgebungen und Demonstrationen gegen Abschiebungen am und im Düsseldorfer Flughafen. Nach dem Auftakt am Bahnhof des Flughafens mit Redebeiträgen von The Voice Refugee Forum und von Jugendliche ohne Grenzen setzte sich der Zug Richtung Terminal in Bewegung. Auf dem Weg gab es zunächst eine Zwischenkundgebung bei Gate Gourmet und Klüh zur Ausbeutung und zum Widerstand vor allem migrantischer Beschäftigter bei diesen Servicefirmen. Zweite Station war das berüchtigte Tor 36 und der dahinterliegende Gebäudekomplex des Gate F, denn hier werden die regelmäßigen Charterabschiebungen organisiert, von denen in erster Linie Roma-Familien betroffen sind. Zwei Aktivistinnen aus Roma-Initiativen bekamen langen Applaus für eine beeindruckende Rede, in der sie dieses Unrecht anprangerten und verstärkten Widerstand ankündigten. Das Netzwerk Abschiebestopp griff diesen Faden auf und kritisierte zudem die Rolle von Air-Berlin als Profiteur im Abschiebegeschäft. Anschließend erreichte die Demonstration das Terminal und obwohl der großangelegte und restriktive Polizeieinsatz laut Auflage nicht mehr als 300 AbschiebegegnerInnen den Zugang in die Abfluggebäude gestatten wollte, kamen letztlich ca. 600 Protestierende kurzzeitig im Innern zu einer lautstarken und stimmungsvollen Demonstration zusammen.
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Soli-Demo in Münster am 14. Juli um 14 Uhr

Die Gruppe grenzfrei ruft zu einer „Solidarität mit allen kämpfenden Flüchtlingen“-Demo am 14. Juli um 14 Uhr vor dem Stadthaus 1 (Klemensstraße) in Münster auf.
Die antirassistischen Demonstration wird in Solidarität mit den kämpfenden Flüchtlingen in Osnabrück / Bramsche, Würzburg und überall stattfinden.
Mehr Infos unter http://www.grenzfrei.org/ oder https://www.facebook.com/events/467708803240358/

Hier der vollständige Demoaufruf:

„Solidarität mit allen kämpfenden Flüchtlingen“

Am Dienstag dieser Woche haben Flüchtlinge und solidarische Gruppen unter dem Motto „Lieber im Zelt als im Lager“ auf dem Schlossplatz in Osnabrück ein Protestcamp errichtet. Die Flüchtlinge aus dem Lager Bramsche protestieren damit einmal mehr gegen die rassistische, menschenverachtende Behandlung von Asylsuchenden in Deutschland und Europa. Schon seit Jahren kämpfen sie gegen untragbare Zustände in diesem Lager: Leben in Isolation, geprägt von Fremdbestimmung und Ausgrenzung. Keine eigenen Zimmer, immer das gleiche Essen zur gleichen Zeit, schlechte bis keine medizinische Versorgung zusätzlich zu den Problemen, mit denen Flüchtlinge in Deutschland Tag für Tag durch Sondergesetzgebung konfrontiert sind.
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