Heute Morgen am 07.10.14 wurden in der Gemeinschaftsunterkunft an der Landwehrstaße in Osnabrück zwei weitere (Nacht-)Abschiebungen verhindert. Gleich zwei Geflüchtete sollten zusammen abgeschoben werden. Bereits um 4 Uhr morgens versammelten sich zahlreiche Protestierende um die Zimmertüren der beiden Geflüchteten erfolgreich zu blockieren. Mehr Infos folgen…
Archiv des Autors: nolageros
14. Abschiebeverhinderung und EU-Fahndungsoperation
Die Abschiebung eines jungen Somaliers, nach dem bekannten und menschenunwürdigen Dublin-3- Gesetz, sollte heute Morgen am 1.10. 2014 um 6:45 Uhr in der Landwehrstraße Osnabrück durchgeführt werden. Durch ca. 60-70 Menschen aus dem Unterstützer_innenkreis (hauptsächlich informiert durch die mittlerweile fast 200- Menschen lange Telefonliste gegen Abschiebung) wurde sie durch eine erneute Blockade verhindert.
Es war die erste Abschiebeverhinderung in der Landwehrstraße. Weit abgelegen vom Stadtzentrum war es für viele Unterstützer_innen eine lange Anfahrt, um sich um 5:45, eine Stunde vor der Abschiebung vor dem Wohnheim für Geflüchtete, in dem ca. 100 Menschen untergebracht sind, zu versammeln.
Vor dem Raum des betroffenen jungen Mannes sowie vor dem Eingang der Autoeinfahrt des Heims sammelten sich die vielen Menschen. Der Flur war gefüllt mit Leuten, die Stimmung war trotz früher Morgenstunde gut und die Motivation eine weitere Abschiebung zu stoppen groß.
Ein Auto, vermutlich ein ziviles Polizist_innenauto, fuhr vorbei, es stieg jedoch niemand aus. Somit war nach weiterem Abwarten der Blockierer_innen und der betroffenen Person in seinem Zimmer die Situation wieder entspannt. Die Menge löste sich auf und eine weiter, die 14. Abschiebung wurde verhindert.
Eine neue Herausforderung wird es sein, dass zukünftig die Abschiebungen nur noch einmal per Brief der Ausländerbehörde angekündigt werden sollen. Das heißt, es kann nun passieren, dass die Ausländerbehörde bzw. Polizei auch spontan vor der Tür steht- ohne Vorankündigung. Das bringt viele Geflüchtete, die bereits einen Abschiebeversuch hinter sich haben, in eine unsichere Situation und macht Angst. Weiterlesen
Solidarität statt Einheit! Lampedusa – Stoppt das Sterben!
Solidarität statt Einheit! Gedenkdemonstration 02.10.2014
Lampedusa – Stoppt das Sterben! 16:00 Uhr Hauptbahnhof Osnabrück
(pdf-Datei) (pdf-english call) (Facebook-Event)
(english below) In den letzten Jahren wurden wir Zeug_innen einer europäischen Finanzkrise, die sich massiv zu einer Krise des europäischen Grenzsystems ausgewachsen hat. Physisch spiegelt sich diese sichtbar an den äußeren Grenzen und Ländern Europas wider. Hunderte verletzten sich schwer an 4 Meter hohen Zäunen und den Geschossen der spanischen Guardia Civil um Melilla und Ceuta. Tausende werden mittels Push-Backs an den Grenzen zu Griechenland und Bulgarien zurückgewiesen, Hunderttausende versuchen daher ihr Glück auf hoher See und nicht wenige von ihnen finden dabei den bitteren Tod. Die Weiterführung von „Mare nostrum“ durch die Agentur FRONTEX als „Frontex plus“ ist mehr als zynisch – ist diese Organisation bisher an der Sicherung der europäischen Außengrenzen beteiligt gewesen und eben nicht an der Rettung tausender Menschenleben.
Die Abschottung Europas beginnt in den Köpfen. Grenzen sind eine Idee, das Sterben an den Grenzen ist ein Konzept. Darum wollen wir diesen Text auch vor Ort beginnen lassen:
Denn auch hier in Osnabrück sind viele Menschen permanent von Abschiebung bedroht. Immer wieder gibt es Versuche, die Schutzsuchenden gemäß dem Dublin-II und III-Abkommen zurück in das von den Behörden als „sicher“ deklarierte Ersteinreiseland innerhalb der EU abzuschieben. Dieses „sicher“ meint aber ein Leben auf der Straße in Italien oder im Knast in Ungarn. Von mangelnder medizinischer Versorgung, nicht ausreichender Ernährung und eingeschränkter Bewegungsfreiheit ganz zu schweigen.
So leben zu müssen ist menschenverachtend. Die Dublin-II und -III Abkommen führen nur dazu, dass sich Deutschland der politischen Verantwortung für die geflüchteten Menschen auf billige Weise entledigen kann. So wird offenbar, welchen praktischen Stellenwert den deklarierten Menschenrechten hierzulande zuteil wird.
Die Lebensrealität eines geflüchteten oder fliehenden Menschens in Deutschland – und hier in Osnabrück – ist gekennzeichnet von vielschichtigen Diskriminierungen: Bewegungseinschränkung durch die sogenannte Residenzpflicht, ein Qualifikations- und Arbeitsverbot und damit einhergehende Benachteiligung und Isolation, Unterbringung mit unbekannten Menschen in engen Mehrbettzimmern, teilweise in abgelegen, umzäunten und heruntergekommenen Wohnheimen und sehr beschränkte finanzielle Mittel. Und all das in ständiger Unsicherheit und großer Angst vor der eigenen Abschiebung. Diese Verhältnisse machen ein menschliches Leben in Würde unmöglich. Sie gehören abgeschafft!
Eine Flucht ist ein jahrelanger Prozess voller Kampf, Widerstand, Entbehrung und Leid. Für viele ist der Antrieb die Hoffnung auf ein Ankommen in einem für sie sicheren Land und ein Leben in Würde und Sicherheit. Aber dieses Ankommen wird den Geflüchteten hier in Deutschland und Europa verwehrt, durch rassistische Gesetzgebungen, rassistische Polizei und Behörden oder rassistische Mitmenschen. Daher geht für viele der Kampf hier weiter und auch deswegen haben sich die Refugee Proteste in Europa radikalisiert:
Refugees organisieren sich in Protestcamps in Bayern, sie besetzen Häuser, Dächer oder Plätze in Berlin, sie ziehen in Protestmärschen durch halb Europa und sie entziehen sich hundertfach ihrer Abschiebung. Staatliche Behörden reagieren darauf hilflos, indem sie dieses Aufbegehren kriminalisieren, niederknüppeln und wegsperren. Weiterlesen
PM: Zwei unangekündigte Abschiebeversuche in Osnabrück +++ Verwechslung bei Abschiebung riss beinahe eine junge Familie auseinander
(als pdf-Datei)
Gestern Morgen, am 15.09.2014, hat es im Wohnheim für Geflüchtete im Heiligenweg Osnabrück zwei unangekündigte Abschiebeversuche gegeben, von denen eine durch
Verwechslung beinahe eine junge Familie trennte. Es handelte sich dabei um einen jungen
Mann sowie um eine junge Familie mit einem vier Monate alten Kind. In beiden Fällen
wussten die Betroffenen nichts über die anstehende Abschiebung, da sie keinen Bescheid
der Ausländerbehörde erhalten hatten. Diese Praxis widerspricht der Aussage des
niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius. Dieser hatte noch im Mai diesen Jahres
betont, Betroffene im Vorfeld über ihre geplante Abschiebung zu informieren. Weiterlesen
Interview mit Refugee-Aktivist + Unterstützerinnen
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Aktuelle Refugee-Protestbewegung in Osnabrück:
Abschiebungen? Widerstand! –We are all human beings-
Von Naife (Refugee-Aktivist), Frieda und Lisa (Unterstützerinnen von No Lager Osnabrück)
No Lager Osnabrück Juni 2014
Januar 2014 fing alles an: Die Nachricht von über 80 anstehenden Abschiebungen in Osnabrück erschüttert uns. Aus Überlegungen, Kontaktaufnahme, Vernetzung, Organisierung werden Taten und Aktionen und es entsteht eine immer breiter werdende Refugee- Protestbewegung, wie sie es in Osnabrück noch nie gegeben hat! Ein spannender, energiegeladener und vor allem notwendiger Prozess: Weiterlesen
Redebeitrag von No Lager auf der Demo gegen Abschiebeknäste in Paderborn am 30.08.14
Zum download
Thank you very much to for the invitation to the Demonstration against Deportation-Prisons in Germany, especially in Büren!
We are from the NoLagerGroup in Osnabrück and we are a mixed group of Refugees and supporters and we fight against deportations. We want to tell a little bit of what went on in Osnabrück in the last months and express our solidarity to the Refugees who were in the Deportation Prison in Büren and were brought to Berlin in an inhuman way!!! Weiterlesen
Statement eines osnabrücker Geflüchteten
Erschienen bei „Freedom not Frontex“ in der „Statements von Geflüchteten für Europäer*innen“ – Reihe
“My name is Abdirahim, I’m from Somalia. I came in France 2008 and I seeked asylum. I was waiting for six months for the interview and then, when I got my interview, after one month I got negative. I took a recourse against this decision and I was waiting for two years and a half for the high court and they rejected me, in total it was three years. After the high court decision was negative, again I took a recourse for one year and half and again it was negative. And the migration police send me a letter that said you have to move out from France in one month. I respected the law and came in Germany and I seeked asylum. Then I told them everything about my history from France, to tell them I requested here my asylum. Then they said ok, we gone contact France authority, if France accept to take your responsibility we will send you back to France. If France said no, Germany taking charge of your asylum. They send my case to France and France said ok, send him back. And the Bundesamt try to deport me to France. It did not happened, my deportation was cancelled and I didn’t want to go back there. I waited for five years and they didn’t want me. If I would go back there, I would live on the streets or be deported to my country. If they deported me to Somalia there are still the problems I fleet before. And I don’t want to go back. If I go back it would be a danger for my live. I request from German government to accept my asylum.”
Französich: Weiterlesen
Demo gegen Abschiebeknäste in Paderborn
Bewegungsfreiheit für alle! Abschiebung tötet!
„Die ehemalige NATO – Kaserne lag versteckt und geheimnisvoll im Wald auf den Hügeln des Vorsauerlandes, 30 km südlich von Paderborn. Seit 1994 ist daraus die Abschiebehaftanstalt Büren für 530 männliche und weibliche Insassen geworden. Im Wege der Vollstreckungszuständigkeit wird seit 2007 auch Strafhaft vollzogen.“
So beschreibt die JVA Büren ihren doch so romantischen Abschiebeknast. Doch nun Schluss mit dem Versteckspielen. Wir sind gegen Abschiebehaft und bringen das Thema auf die Straße. –>http://buerendemo.blogsport.de/<– Weiterlesen
STOP DEPORTATION CAMP: 26/08 – 01/09
Widerstand gegen die Eisenhüttenstädter Abschiebemaschinerie ist notwendig! Wir sind eine Gruppe von Refugees und solidarischen Menschen, die seit mehr als einem Jahr gegen den Abschiebeknast und die Isolation kämpfen. Wir kämpfen weiter für unser Recht zu Bleiben wo wir wollen, dahin zu gehen wo und wann wir wollen! Wir verlangen ein besseres Leben! Worin liegt die Notwendigkeit des Abschiebeknastes? Die Inhaftierten sind keine Täter_Innen und keine Verbrecher_Innen! Warum wird ihnen die Freiheit geraubt und kaum Möglichkeiten auf Rechtsschutz ermöglicht? Die Polizei und die Gerichte benutzen Gewalt gegen die Geflüchteten. Was haben sie getan, dass sie ständig kontrolliert und
eingeschüchtert werden? Sie sind nur als Menschen gekommen und brauchen wie alle Menschen ihre Freiheit! -> http://www.stopdeportationcamp.org/ <- Weiterlesen
No Lager Plenum
Die No Lager Gruppe trifft sich jeden Donnerstag um 19 Uhr im Substanz (Frankenstraße 25a, 49082 Osnabrück) zum gemeinsamen Plenum.
Wenn du Interesse hast, komm vorbei und bring dich ein 😉