23.08.23, 18:30, Universität Osnabrück, Gelbes Schloss, Raum 11/212
Eine Veranstaltung mit Simin Jawabreh, der Betroffenenberatung Niedersachsen und dem Antidiskriminierungsbüro der Stadt Osnabrück
Täglich erleben und hören wir, dass die Polizei für viele Menschen weder Freundin noch Helferin, sondern eine reale Gefahr für Leib und Leben ist. Kaum verwunderlich, denn die Polizei führt z.B. Abschiebungen durch und kontrolliert und kriminalisiert immer wieder vor allem migrantisierte und rassifizierte Menschen und Orte. Betroffene berichten von ständiger Angst vor und Traumatisierungen durch die „Sicherheits“-behörden – zum Beispiel aufgrund rassistischer Kontrollen an öffentlichen Orten.
Racial Profiling beschreibt das Kontrollieren und Kriminalisieren von Menschen entlang rassistisch definierter, äußerer Erscheinungsmerkmale. In Osnabrück kommt es zu solchen Kontrollen häufig im Umfeld der Johannisstraße, des Hauptbahnhofs oder des Schlossgartens.
Wie erleben davon betroffene Menschen die Polizei als Akteurin in ihrem Alltag und woran liegt es, dass es immer wieder zu rassistischen Vorfällen kommt?
Zu diesen Fragen laden wir zu einer Veranstaltung mit Simin Jawabreh, der Betroffenenberatung Niedersachsen und dem Antidiskriminierungsbüro der Stadt Osnabrück ein. Beginnen wollen wir mit einer theoretischen und historischen Betrachtung der Polizei und ihrer Funktion. Weiter geht es mit einer lokalen Perspektive auf die Polizei in Niedersachsen und die Arbeit mit Betroffenen von rassistischen Polizeipraktiken wie dem Racial Profiling. Abschließend werfen wir noch gemeinsam einen Blick in die Zukunft und diskutieren: Wie sähe eine Gesellschaft ohne Polizei?
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Eine Übersetzung ins Englische ist möglich. Bei weiteren Übersetzungsbedarfen bitten wir um vorherige Anmeldung an nolager-os@riseup.net.
Simin Jawabreh ist antirassistisch organisierte Kommunistin. Sie ist in der politischen Bildung tätig und arbeitet an der Humboldt Universität zu Berlin im Lehrbereich Theorie der Politik. Simin beschäftigt sich mit abolitionistischen Theorien, Dekolonialismus und Marxismus.
Die Betroffenenberatung Niedersachsen ist eine Anlaufstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Niedersachsen und unterstützt alle Menschen, die Anfeindungen dieser Art als Betroffene*r, Angehörige*r oder Zeug*in erlebt haben.
Das Antidiskriminierungsbüro der Stadt Osnabrück bietet Betroffenen von Diskrimierung einen geschützten Raum, um über das Erlebte zu sprechen. Die Berater*innen entwickeln gemeinsam mit den Betroffenen Handlungsmöglichkeiten und unterstützen bei der Umsetzung.
Veranstalter*innen: AStA der Universität Osnabrück, No Lager Osnabrück, Hochschulgruppe die Kleinen Strolche.
Einlassvorbehalt: Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, transfeindliche oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder sich auf der Veranstaltung entsprechend äußern, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.