CN: Rechter Terror, Rassismus, Antiziganismus
Gedenken an den rassistischen Anschlag in München am 22. Juli 2016
Heute vor 6 Jahren, also am 22. Juli 2016, erschoss der 18-Jährige David S. unweit des Olympia-Einkaufszentrums (OEZ) in München aus rassistischen und antiziganistischen Motiven neun Menschen. Zudem verletzte er fünf Personen zum Teil schwer. Sieben der ermordeten Menschen waren Muslim*innen, einer Rom und ein weiterer Sinto. Dank des unermüdlichen Kampfs der Angehörigen und Überlebenden wurde der Anschlag am OEZ mittlerweile als rechter Terror anerkannt. Wir erinnern und gedenken!
Armela Segashi
Can Leyla
Dijamant Zabërgja
Guiliano Kollmann
Hüseyin Dayıcık
Roberto Rafael
Sabina S.
Selçuk Kılıç
Sevda Dağ
Im Vorfeld der Tat hatte sich der Täter eine Pistole sowie Munition aus dem Darknet beschaffen, ausserdem postete er Aufrufe auf Facebook in denen er Jugendliche dazu aufforderte, in ein Schnellrestaurant unweit des OEZ zu kommen. Dort beging er am 22. Juli seine Tat – am 5. Jahrestag des rechten Attentats in Oslo und Utøya, Norwegen, bei dem 77 Menschen von einem Rechtsterroristen ermordet wurden. In den Ermittlungen behandelten die Sicherheitsbehörden die Tat zunächst als Amoklauf und verkannten, dass alles auf rechten Terror hindeutete. Erst nach mehreren Jahren und langem Kampf der Angehörigen wurde die Tat offiziell als rechtsextrem eingestuft. Inzwischen zeigen auch drei Gutachten, dass es sich bei der Tat um rechten Terror, antimuslimischen Rassismus und Antiziganismus handelte.
Dennoch taucht der Anschlag im öffentlichen Diskurs als solcher kaum auf. Halle, Hanau, Kassel – das ist die Aufzählung, die meist genannt wird wenn es um aktuellen rechten Terror geht. München bleibt dabei bisher viel zu häufig unerwähnt. Das hat Folgen: Angehörige, Überlebende und Freund*innen der Opfer erhalten bis heute wenig Solidaität und Unterstützung. Sie wurden mit ihren Forderungen und Bedürfnissen alleingelassen.
Wir wollen heute an den Anschlag am OEZ München erinnern und gemeinsam um die Opfer trauern.
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