Veranstaltung: Erfahrungsbericht von den Balkangrenzen September/Oktober 2015

Montag, 16. November um 19.00 Uhr im SubstAnZ, Frankenstr. 25a, Osnabrück

20150923_145909Tausende Menschen sind in den letzten Monaten über die sogenannte Balkanroute auf der Flucht.
Nachdem Ungarns rechtsnationalistische Regierung Mitte September mit dem erbauten Grenzzaun die ungarisch-serbische Grenze komplett schloss und seit einigen Wochen auch die Grenze zu Kroatien dicht ist, wurde die Fluchtroute zwangsweise weiter nach Westen verlagert.Viele der fliehenden Menschen kommen mit dem Boot von der Türkei nach Griechenland und reisen von dort aus über Bulgarien oder Mazedonien weiter durch Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich nach Deutschland oder weiter Richtung Skandinavien. Grenzübergänge werden scheinbar willkürl
ich geöffnet und geschlossen.

Grenzen werden militarisiert, staatliche Organisationen und NGOs versagen und Fluchthelfer*innen werden kriminalisiert und die Balkanfluchtroute wird durch den kommenden Winter zunehmend gefährlicher. Die Folgen sind maßlos lange Wartezeiten in Regen, Kälte und Schlamm und mangelnde humanitäre und medizinische Versorgung. Immer wieder kommt es zu angespannten Situationen, Massengedränge und Panik, gewaltvollem Vorgehen der Polizei und Protesten der Flüchtenden.

Das Hin-und-Herschieben von Verantwortung aller involvierten Staaten scheint eine politischen Strategie und dem Versuch die wartenden Menschen zu erschöpfen und durch Repressionen abzuschrecken. Durch ihre fahrlässige Abschottungspolitik zwingt die EU Tausende in diese entwürdigenden, diskriminierenden und gefährlichen Situationen und nimmt Tote dabei billigend in Kauf.

In der Veranstaltung möchten wir von unseren Erfahrungen an den Balkangrenzen im September und Oktober berichten und Bilder zeigen, die die Mainstreampresse nicht zeigt und somit einen kleinen Beitrag leisten, auf die katastrophalen Zustände aufmerksam zu machen. Wir wünschen uns anschließend eine offene Diskussionsrunde und eventuell eine Vernetzung von Interessierten, die auch an den Balkangrenzen unterstützen wollen.
Wi
r werden auf deutsch sprechen, aber wenn benötigt versuchen wir eine Flüsterübersetzung zu organisieren.

Bedenkt: Die Bilder und Erzählungen stellen teilweise gewaltvolle und schlimme Situationen/Zustände dar. Achtet auf euch und sagt, wenn es zu viel ist.

Spendendose: Es wird Geld gesammelt, dass direkt an die Grenzen zur Unterstützung der Flüchtenden geht.

Shame on You, Europe! Freedom of Movement! No Borders , No Nation, Just People!