13.12.2025, Samstag, 14:00, Sedanstraße 115
Aufruf zur Demo: All Camps Are Beschissen
All Camps Are Beschissen
Demonstration gegen Flüchtlingslager als Orte eines totalen Systems.
Kein Mensch müsste in einem Lager leben – Platz gibt es genug (für uns alle).
Lager sind Teil des bundesdeutschen und europäischen institutionellen Rassismus. Sie dienen der Kontrolle und bürokratischen Verwaltung von Menschen mit unsicherem oder fehlendem Aufenthaltsstatus. Deswegen sind Lager an gesellschaftlich isolierten Orten, außerhalb der Sichtbarkeit der Gesellschaft, zudem eingezäunt und überwacht. Menschen werden isoliert anstatt ihnen soziale Teilhabe zu ermöglichen!
Die Zeiten werden rauer und Migration immer mehr zu einem Problem erklärt, das /beherrscht /werden soll. Lager sollen Abhilfe schaffen.
Im Sommer nächsten Jahres tritt die europäische GEAS Reform vorraussichtlich in Kraft. Ein Baustein davon ist der Bau neuer Lager an den europäischen Außengrenzen. Dort sollen Geflüchtete und Migrant*innen interniert und im Schnellverfahren das Recht auf Asyl geprüft werden. Das Lagersystem wird expandiert und exportiert. Damit werden People on the Move noch weitgehender entrechtet. Dabei wird es weltweit voraussichtlich immer mehr Menschen geben, die aufgrund sich verschärfender humanitärer Krisen, der Klimakatastrophe und Kriegen fliehen müssen. Und sie werden ihre Fluchtrouten finden! Die GEAS-Reform macht diese Routen nur noch gefährlicher.
In Deutschland sind unterdessen sogenannte Dublin-Center geplant oder schon errichtet. Hier werden zukünftig Menschen interniert sein, die über ein angeblich sicheres europäisches Drittland eingereist sind. Die Menschen werden diese Lager nicht verlassen dürfen und sind damit dem Zugriff durch die Behörden vollkommen ausgeliefert. Niedersachsen plant eine zentrale Rückführungseinrichtung – dieselbe Idee aber unter anderem Namen. In diesen Lagern werden Menschen weiter, elementarer Rechte beraupt werden. Die Grenzen zwischen Knast und Lager verschwimmen weiter. Zeit für einen Aufschrei.
In Osnabrück und Umgebung gibt es zwei Lager: in der alten Nato-Basis in Bramsche-Hesepe und ganz am Ende der Sedanstraße in Osnabrück-Eversburg. Zwei Orte der Isolation und Ausgrenzung.
Teilhabe an der Gesellschaft wird weitestgehend unterbunden: Arbeitsverbot, Sachleistungen statt Geld,/ (die auch oft noch gestrichen werden,)/ Bezahlkarte statt Bargeld, eingehegte Kindergärten und Krankenstationen, Sicherheitsdienst, der häufig die Bewohner*innen drangsaliert und belästigt. und sogar eigene kleine Polizeistationen.
Exklusion wird maximiert. Abschiebungen maximal erleichtert.
Die gesamte Migrationspolitik in unserer Gesellschaft sieht People on the Move nicht als Menschen, sondern pauschal als wirtschaftliche Manövriermasse. Denn auf der einen Seite ruft die Wirtschaft nach Fachkräften aus dem Ausland, auf der anderen Seite wird die rassistische Debatte um Abschiebungen immer lauter. Ob die Hetzer überzeugte Rassistinnen oder doch nur Oportunistinnen sind ist am Ende fast egal. Als Resultat entsteht ein brutales System, das einsperrt, entwürdigt und abschiebt.
Rassismus ist allgegenwärtig! In den Parlamenten, in den Behörden und auf der Straße. Eine Bekämpfung oder Verurteilung dessen gibt es kaum. Die zunehmende Gewalt des Rassismus äußert sich gesellschaftlich in verbalen und körperlichen Angriffen. Institutionell äußert sich die Gewalt in Abschiebungen, Verdrängung und Mord durch Polizeiwaffen. Rassismus ist ganz bestimmt nicht das einzige Problem. Hinzu kommt eine zunehmende Feindseligkeit gegenüber wohnungslosen Menschen, Personen mit Suchterkrankungen, gegen Juden*Jüdinnen und gegen Frauen und Queers.
Lasst uns die Isolation dort durchbrechen, wo sie stattfindet. Am 13. Dezember am Lager in der Sedanstraße und tagtäglich in unserer politischen Arbeit.
Tear down the Zaun
