Montag diese Woche (19.06.23) waren wir wieder mit einem kleinen Infostand vor der Ausländerbehörde Osnabrück. Die Aktion war Teil unserer Organisierung und Kampagne gegen die Zustände in dieser Behörde. Wir hatten Kaffee und Tee dabei und viel Infomaterial zu unserer Gruppe, unseren kommenden Aktionen und allgemein zum Thema Widerstand gegen Abschiebungen. Musik hat natürlich auch nicht gefehlt. Auch haben wir die Menschen schon mal zu unserer nächsten Demonstration am 08.07. (weitere Infos folgen bald, stay tuned) eingeladen. Viele, die am Stand vorbei kamen, haben ihrem Frust und Ärger über die Ausländerbehörde und dem ganzen System Luft gemacht und erzählt, wo es gerade besonders Probleme gibt.
Einige ältere Menschen erzählten davon, wie schwer es sei für ihre kranken Partner*innen endlich einen Aufenthaltstitel zu bekommen. Sie seien sooo oft von Behörde zu Behörde gelaufen und haben alles getan, was verlangt wurde. Nicht nur die Empathie für solche Situationen fehle, auch nach grundlegenden Kompetenzen, wie z.B. wichtige Unterlagen weiterzuleiten und diese NICHT zu verlieren, sucht man in der ABH vergebens.Zwei Menschen haben sich besonders über unseren Stand gefreut, weil sie gerade eben noch Zeug*innen davon geworden waren, wie Mitarbeiter*innen der ABH sich einer Person gegenüber vollkommen beschissen verhalten hatten. Auch trafen wir auf einige Menschen, die in den Lagern in Bramsche-Hesepe und Osnabrück wohnhaft sind, die berichteten, die Situation im Camp hätte sich nach unserer Kritik im Winter 22/23 verbessert. Ein weiterer Mensch berichtete davon, schon mehrmals einen Job fast oder tatsächlich verloren zu haben, weil die Ausländerbehörde den Arbeitsvertrag nicht rechtzeitig entgegen nahm, um die Erlaubnis zum Antritt der Stelle zu erteilen.
Einige wirkten überrascht über unseren Stand und trauten sich zunächst nicht, ihre Kritik an der ABH zu teilen. Der Grund ist die Angst, dass dies ihre Situation verschlechtern könnte. Kritik am deutschen Behördensystem zu äußern scheint wohl nicht gewollt zu sein und wird sanktioniert! Dabei sollte jede Person die ungerecht behandelt wird, ihre Stimme erheben können, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen!
Insgesamt haben wir wieder viel positive Rückmeldungen zu unserer Kampagne gegen die Ausländerbehörde bekommen. Wir fühlen uns bestärkt gemeinsam weiter gegen den Rassismus und die Wilkür dieser Behörde laut zu werden, nicht nachzulassen, uns zu organisieren und unserer Kritik Ausdruck zu verleihen. Wir werden keine Ruhe geben, dieses Scheißsystem gehört abgeschafft!
Papers for all or NO papers at all!
#AbolishAusländerbehörde #NoBorderNoNation