Am 27.08.2022 waren wir im Block von We’ll come United in Rockstock auf der Demo vom Bündnis Gedenken an Rockstock-Lichtenhagen, um gemeinsam gegen rassistische, rechtsextreme Gewalt und institutionellen Rassismus auf die Straße zu gehen. Die Ereignisse vor 30 Jahre zeigten wie kaum etwas anderes, wie Staat und Faschist*innen Hand in Hand gehen. Denn auf die rassistischen Gewaltexzesse folgte mit dem sogenannten „Asylkompromiss“ die weitgehende Abschaffung des Rechts auf Asyl im nationalen Recht und damit die Verschärfung rassistischer Gesetzgebung. Die Abschottungspolitik Deutschlands und der EU ist eine Kontinuität der rassistischen Gewalt!
Kein Wunder, dass bei den staatlichen Gedenkfeierlichkeiten mit Bundespräsident Steinmeier und anderer Politik-Prominenz wie schon so oft in der Vergangenheit die Perspektive der Betroffenen kaum berücksichtigt wurde. Ein großer Teil der Menschen, die von den Pogromen betroffen waren, kann nicht da sein – denn viele wurden damals ausgewiesen und abgeschoben. Zur vermeintlichen Besänftigung der rassistischen Mehrheitsgesellschaft tat man den Betroffenen rassistischer und antiziganistischer Gewalt zusätzlich staatliche Gewalt an. Die Wucht rechtsextremer und nationalistischer Dynamik machten sich CDU/CSU und FDP für ihre Abschottungsbestrebungen zu nutzen – mit tatkräftiger Unterstützung der SPD!
Rostock-Lichtenhagen erinnert an die Notwendigkeit antifaschistischen Selbstschutzes, an die Notwendigkeit antirassistischer Vernetzung und transnationaler Kämpfe gegen Grenzen und Ausbeutung! Wir schließen uns den Forderungen von Pro Bleiberecht an und sagen:
Sammellager abschaffen! Rassistische Gesetze abschaffen! Schluss mit „Asylbewerberleistungsgesetz“, Schluss mit „sicheren Herkunftsländern“, Schluss mit Abschiebeabkommen! Rechte Kontinuität durchbrechen!
Danke für die Organisation der Demo und allen Beteiligten! Wir haben uns sehr gefreut, mit euch allen zusammengekommen zu sein und euch gesehen zu haben! Das war ein kraftvoller Tag.