In vorigen Blog-Einträgen gibt es bereits Berichte über Abschiebungen, die wir verhindert haben.
Es wäre super wenn wir noch mehr werden!
Die Abschiebeverhinderungen organisieren wir über eine Telefonkette/SMS-Kette bei der ihr euch mit eurer Telefonnummer melden könnt,
unter:
buendnis_gegen_abschiebungen@mail.de
0157-56894008
Unten noch ein ausführlicherer Text dazu.
Worum geht’s: Einige von euch werden durch das große Medienecho vielleicht schon mitbekommen haben, dass in Osnabrück gerade eine ganze Reihe von Abschiebungen nach dem DublinIII-Verfahren geplant sind/waren und durch das Osnabrücker Bündnis gegen Abschiebungen verhindert werden konnten. Das DublinIII-Abkommen legt fest, dass Geflüchtete Menschen nur in dem europäischen Land, in das sie zuerst eingereist sind, einen Asylantrag stellen können. Das Ersteinreiseland ist also für das weitere Schicksal des geflüchteten Menschen zuständig. Für Deutschland, das ja keine EU-Außengrenze hat, eine recht praktische Regelung. Für die Geflüchteten eher weniger, denn die Zustände in den meisten Ersteinreiseländern sind katastrophal: Oft bekommen die Geflüchteten kein Asyl, sondern nur eine „Duldung“, das heißt, dass sie keine Arbeitserlaubnis haben, und keinerlei Unterstützung bekommen. Sie werden damit in die Obdachlosigkeit, zum Betteln oder zur Kriminalität gezwungen, um überhaupt irgendwie zu überleben. Dies ist mindestens in Italien, Frankreich und den Niederlanden der Fall. In z.B. Ungarn droht außerdem Haft, Misshandlung. In Osnabrück sind/waren für dieses Jahr bis zu 80 Abschiebungen nach dem dem DublinIII-Verfahren geplant. Elf davon konnten durch das breite Bündnis gegen Abschiebungen schon verhindert werden. Das breite Bündnis besteht aus unterschiedlichen Initiativen, wie z.B. „No Lager“, die schon seit ca. 10 Jahren für die Verbesserung der Lebenssituation geflüchteter Menschen aktiv sind, oder das „Rosenplatzquartier“, eine Bürgerinitiative, die die Geflüchteten mit praktischen Dingen wie Deutschkurse, Klamottenbörse u.ä. unterstützt. Organisiert ist das Bündnis über eine Telefonliste, die aktiviert wird, sobald ein neuer Abschiebetermin bekannt wird. Jede_r ruft eine_n an, und so versammeln sich 70-100 Aktivist_innen vor der Tür der betroffenen Geflüchtetenunterkunft. Der Protest ist friedlich und niemand wünscht sich eine Eskalation. Bisher ist auch zu keiner gekommen: Wenn genug Aktivist_innen vor Ort sind, zieht die Ausländerbehörde unverrichteter Dinge wieder ab. Auch sie wollen offensichtlich keine Eskalation. Aber der Protest ist ermüdend. Meistens werden die Abschiebungen früh am Morgen, um 5:30 Uhr, oder 6:30 Uhr angesetzt. Wenn sowas 3 Mal in der Woche vorkommt, kann das schon mal an die Substanz gehen… und wir müssen noch lange durchhalten. Daher brauchen wir eure Unterstützung: Je mehr wir sind, desto nachhaltiger ist unser Protest, da dann nicht mehr immer jede_r kommen muss. Die Organisation von Buddy-Systemen, bei denen Menschen sich abwechseln können und trotzdem sichergestellt ist, das genügend Menschen vor Ort sind, ist in Planung. Sie kann aber nicht durchgeführt werden, wenn nicht noch mehr Menschen sich engagieren. Hier kann jede_r wirklich etwas verändern. Ganz konkret. Für ganz konkrete Personen.
Wer sich gern am Protest beteiligen und über weitere Abschiebungen informiert werden möchte, sendet einfach eine Email mit Namen und Handynummer an: buendnis_gegen_abschiebungen@mail.de Wer keine Email schicken kann, ruft einfach an oder sendet eine SMS an: 0157-56894008