Eine andere Welt ist nötig! — http://wegmitdemknast.blogsport.de/
Weg mit dem Abschiebeknast Ingelheim, weg mit den Mauern um Europa,
 stoppt alle Abschiebungen!
Während der Reichtum multinationaler Konzerne und einiger  „Superreicher“ auch oder gerade in „Krisenzeiten“ ins Unermessliche  wächst, haben Millionen Menschen auf der Welt kaum das Nötigste zum  Leben.
Doch die Bilder, die von dem unermesslichen Leid dieser Menschen zeugen,  sind zur Normalität geworden. Berichte über ertrunkene Flüchtlinge im  Mittelmeer werden lediglich in die Randnotizen der Medien verbannt,  während Meldungen über Opfer auf gekenterten Luxusschiffen tagelang die  Medien beherrschen und Betroffenheit auslösen.
Jedes Jahr sterben mindestens 3.000 Menschen bei dem Versuch, die  streng bewachte Wohlstandsinsel Europa zu erreichen, welche vermeintlich  Sicherheit und Perspektive verheißt. Es ertrinken Tausende auf der  Flucht über das Mittelmeer, es ersticken Menschen in ihren Verstecken  auf Lastwagen, es werden Flüchtlinge an den Grenzen festgenommen und  abgeschoben – ohne dass ihre Asylgründe überhaupt geprüft würden.
Menschen, die aus wirtschaftlicher Not und Hunger fliehen, erreichen  zumeist nur das Nachbarland, wo sie in provisorisch eingerichteten  Lagern ein kümmerliches Dasein fristen. Nur  diejenigen, deren Familien  in der Lage sind, genügend Geld aufzubringen, können sich auf den  langwierigen und gefährlichen Weg nach Europa machen, begleitet von der  Hoffnung ihrer Angehörigen auf künftige Unterstützung.
Doch das Europa, das für seine „Staatsbürger“ und diejenigen, die die  „richtigen“ Papiere besitzen, die Grenzen niedergerissen hat, versucht  mit der eigens dazu eingerichteten und militärisch aufgerüsteten  Grenzschutzagentur Frontex die „Festung“ zu sichern und die  Schutzsuchenden auf hoher See abzudrängen, anstatt Ihnen Hilfe zu  leisten und sie willkommen zu heißen.
Lieber werden nach wie vor Verträge mit Diktatoren – wie einst mit  Gaddafi – ausgehandelt, um ihnen den Weg zu versperren. Einlass gewährt  sie nur denen, die als nützlich eingestuft werden, weil ihre  Qualifikationen gerade auf dem hiesigen Arbeitsmarkt fehlen.
Für Grenzsicherungsmaßnahmen gibt die EU ein Vielfaches von dem aus, was sie für die Aufnahme von Menschen zur Verfügung stellt.
Schutzsuchende, denen es gelingt, die Außengrenze Europas zu überwinden,  werden in Ländern wie Griechenland, Ungarn oder Malta regelmäßig  eingesperrt – häufig für Monate. Ganz gleich, ob Männer, Frauen,  Familien oder Kinder – wer frei kommt, landet über kurz oder lang auf  der Straße.
Wer kann, flieht weiter in andere Staaten Europas. Doch auch dort ist  keine Hilfe zu erwarten. Die Menschen werden aufgegriffen und  inhaftiert. Auf ein faires Asylverfahren warten die Betroffenen  vergeblich. Gemäß der europäischen Dublin-II-Zuständigkeitsverordnung  werden sie wieder in das Land ihrer Einreise innerhalb der EU  abgeschoben. Aus Deutschland werden jährlich circa 12.000 Menschen  zumeist nach Italien, Frankreich oder Ungarn zurückgeschickt. Nach  schweren Strapazen und einer Kette von Abschiebungen finden sich viele  Flüchtlinge in einer völlig hoffnungslosen Situation wieder, in der  ihnen keinerlei Rechte auf Schutz gewährt werden.
Auch gegen diese Praxis werden werden wir gemeinsam in Ingelheim demonstrieren.
Wer zunächst in Deutschland bleiben darf, wird mit Entrechtung und Diskriminierung konfrontiert: Flüchtlinge werden mit einem Arbeitsverbot belegt, müssen in Lagern leben und dürfen oft das Territorium eines eng begrenzten Gebietes nicht verlassen. Zum Bestreiten des Lebensunterhalts werden Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gewährt, die etwa 35% unter dem Arbeitslosengeld II-Satz liegen, der vom Bundesverfassungsgericht als notwendig für ein menschenwürdiges Leben festgelegt wurde.
Die rot-grüne Landesregierung in Rheinland-Pfalz hat erklärt, den Abschiebeknast in Ingelheim zu schließen. Bisher ist hier leider nicht viel passiert. Wir werden uns jedoch auch entschieden gegen jede Nachfolgeeinrichtung wenden, die letztlich nur eine etwas weniger inhumane Form der Freiheitsberaubung sein kann.
Flüchtlinge gehören nicht in Haft.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung sollte sich stattdessen für das Bleiberecht aller Flüchtlinge stark machen und sich für ihre Aufnahme unabhängig von ihrer „Verwertbarkeit“ einsetzen.
Wir kämpfen für eine gerechte und solidarische Welt, in der es  Perspektiven für jeden Menschen gibt, eine Welt, in der die  „Wohlhabenden“ dann ohne militärische Absicherung ihrer Grenzen vor  Schutzsuchenden auskommen.
Wir werden eine kurze und „knackige“ Demo und eine Kundgebung und viel  Musik vor den Toren des Abschiebeknastes veranstalten, der symbolisch  für die Mauern um Europa steht.
Beteiligt euch, macht Werbung, kommt vorbei!
Aktionsbündnis Abschiebehaft Abschaffen

